January 13, 2016 - 20:54

Eine etwas naive und auch nicht ganz uneigennützige Nachfrage: Inwiefern erfährt Autofiktion im Medium des (digitalen) Blogs eine gegenüber dem (analogem) Buch zusätzliche Dimension? Also welche medienspezifischen Darstellungsverfahren bietet das Blog (über das analoge Buch hinaus) für autofiktionale Strategien an?
Nachvollziehen konnte ich die durch die Kommentarfunktion hinzukommende Referenzialisierbarkeit, also Verbindung des literarischen Textes mit einer außerliterarischen Wirklichkeit in Person des Autors als empirische Person (gibt es sowas überhaupt?). Aber inwiefern die Hyperlink-Struktur im Blog neue autofiktionale Darstellungsstrategien eröffnet, habe ich nicht verstanden.
Mich interessiert dies nicht zuletzt im Kontext einer sowohl mit dem Digitalem, als auch mit der Autofiktion verbundenen Fragestellung nach der (De-)konstruktion des Subjekts (oder des Ichs) und der Beobachtung, dass Texte mit autofiktionalen Elementen sich in Blogs großer Beliebtheit erfreuen. Daraus folgert natürlich die Überlegung, inwiefern das Medium des Blogs (oder allgemeiner des digitalen Hypertextes) hier medienspezifische Darstellungsverfahren anbietet.