Digital Journal for Philology
Neudeutscher Klartext
Einleitung
Wenn man den Begriff ›Neudeutscher Klartext‹ zum ersten Mal hört, könnte die Vermutung entstehen, dass es sich um eine Art Fachterminus handelt, der eine neue Jugendsprache beschreibt, die allmählich die traditionelle deutsche Sprache ablöst. Der Begriff des Neudeutschen Klartextes beschreibt allerdings keine sprachliche Veränderung des Deutschen, sondern stammt aus einem Artikel, der im August 2023 auf der Internetseite der Welt veröffentlicht wurde und sich mit junger deutschsprachiger Literatur beschäftigt.1 Auf Grundlage der Annahme, dass es das Thema Migration »erst sehr spät in die Liste der bedeutenden Literaturpreise geschafft« habe, bespricht Mladen Gladić vier allesamt 2023 erschienene Romane, die in ihren Handlungssträngen die Themenkomplexe Flucht, Migration und Familie vereinen und »jenseits des abgestandenen Klischees von (multi)kultureller Bereicherung« eine eigene literarische Stimme suchen: Deniz Utlus Vaters Meer, Tijan Silas Radio Sarajewo, Necati Öziris Vatermal und Amir Gudarzis Das Ende ist nah. Die ausschließliche Nennung männlicher Literaten durch den Autor erscheint insofern problematisch, da es mit Schriftsteller:innen wie Fatma Aydemir, Olivia Wenzel oder Hengameh Yaghoobifarah auch weibliche beziehungsweise non-binäre Perspektiven gibt, die sich literarisch mit denselben Themen auseinandersetzen. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit diesem Umstand erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Gladićs These, dass das Thema Migration erst 2019 mit dem Gewinn des Deutschen Buchpreises durch Saša Stanišić’ Roman Herkunft wirklich in der Literaturlandschaft angekommen sei, erscheint bei genauerer Betrachtung jedoch fragwürdig. Denn bereits 2010 gewann die schweizerisch-ungarische Autorin Melinda Nadj Abonji den Deutschen Buchpreis für ihren Roman Tauben fliegen hoch, der sich als eine Integrationsgeschichte einer serbisch-ungarischen Familie lesen lässt und sich besonders mit dem Themenkomplexen Nationalität und Integration beschäftigt.2 Auch Terézia Mora und Emine Sevgi Özdamar gewannen bereits vor Stanišić zahlreiche Literaturpreise, werden allerdings im deutschsprachigen Literaturbetrieb, wie auch in den Buchhandlungen, weniger wahrgenommen und mit dem genannten Themenkomplex in Verbindung gebracht. Migrantisch gelesene Literaturschaffende führen also nicht erst seit 2019 die Listen deutscher Literaturpreise an, auch wenn die Statistik weiterhin von Preisträger:innen mit sichtlich deutschen Namen und einem deutschen Geburtsort angeführt wird. Immerhin wurden sowohl der Büchner-Preis als auch der Deutsche Buchpreis in den letzten zehn Jahren gerade einmal an eine Hand voll Personen verliehen, die selbst oder zumindest qua ihrer Familien eine Migrationsgeschichte aufweisen: Terézia Mora (Büchner-Preis 2018), Saša Stanišić (Buchpreis 2019), Emine Sevgi Özdamar (Büchner-Preis 2022) und Tonio Schachinger (Buchpreis 2023). In einem Land, in dem allein im Jahr 2023 29,7 Prozent der Bevölkerung einen direkten oder indirekten Migrationshintergrund hatten,3 muss dies allerdings als verhältnismäßig wenig erscheinen.
Recht hat Gladić jedoch ohne Zweifel, wenn er davon spricht, dass Migration und Flucht als Themen der jüngeren deutschen Literatur zunehmend an Konjunktur gewonnen haben: Seit einigen Jahren werden Autor:innen, die selbst einen Migrationshintergrund haben oder deren Eltern beziehungsweise Großeltern nach Deutschland emigriert sind, in den Medien viel deutlicher wahrgenommen und mit Preisen ausgezeichnet. So hat beispielsweise jüngst Ronya Othmann für ihren Roman Vierundsiebzig (2024) nicht nur den Erich-Loest-Preis gewonnen, sondern stand außerdem auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Auch in den Sozialen Medien sind Autor:innen, die Migration und Flucht in ihren Texten behandeln, präsenter denn je und bringen sich aktiv in Diskurse ein.
Doch was soll nun der vom Autor beschworene Neudeutsche Klartext eigentlich sein? Literatur, die sich mit Flucht und Migration beschäftigt, jedenfalls nicht. Denn dafür ist bereits der noch recht junge Terminus der ›Postmigrantischen Literatur‹ ebenso reserviert, ebenso wie die Flucht-, Migrations- und Exilliteratur. Als Postmigrantische Literatur wird jene Literatur bezeichnet, »die von direkt oder indirekt von Migration betroffenen Autor:innen verfasst wurde und diese Migration als gesellschaftliche Grundbedingung sichtbar« macht.4 Dadurch ergeben sich nicht selten »literarische Strategien zur Etablierung eines neuen Blickregimes und neuer Sprecherpositionen«5, die letztlich sogar zu »eine[r] Neubewertung und teilweise[n] Relativierung des Nationalen führen können«.6 Die Figuren solcher Romane, Gedichte, Theaterstücke und Erzählungen sind oft auf der Suche nach einer eigenen Identität, reisen in die Heimat- beziehungsweise Herkunftsländer ihrer Eltern oder Großeltern und erzählen deren oftmals schwierige Migrationsgeschichten, geprägt von Rassismus und fehlender Integration.
»Neudeutsch«, so Gladić, sei keine Metapher, sondern deswegen »Klartext«, weil die männlichen Protagonisten der von ihm besprochenen Romane zwar teilweise in Deutschland geboren sind – wie es in Vaters Meer oder Vatermal der Fall ist –, ihr Alltag jedoch von Rassismus und Besuchen bei Ausländerämtern geprägt sei. Zwar sind die Protagonisten auf dem Papier Deutsche, sie haben jedoch die Fremdheitserfahrungen ihrer Eltern, deren Migrationsgeschichte, vererbt bekommen. Neu ist das als Motiv in der deutschsprachigen Literatur allerdings genau so wenig wie das im Artikel als Besonderheit hervorgehobene »multidirektionale Erinnern«7, ein Begriff, der im Zuge der Postcolonial Studies aufgekommen ist. Bereits vor dem Spätsommer 2023, in welchem alle vier von Gladić besprochenen Romane erschienen sind, haben Autor:innen wie Ronya Othmann, Yannic Han Biao Federer, Laura Cwiertnia oder Hengameh Yaghoobifarah nicht nur das oftmals problematische Verhältnis zur Eltern- oder Großelterngeneration, die aus verschiedenen Gründen nach Deutschland gekommen ist, sondern auch die Spannungen, die das Aufwachsen zwischen den Kulturen mit sich bringt, sowie eine verstärkte und teilweise schonungslose Auseinandersetzung mit Phänomenen wie Rassismus, Bildungsversprechen oder Ausgrenzung in ihren Werken thematisiert. Somit steht der Begriff des Neudeutschen Klartexts in direkter inhaltlicher wie auch traditioneller Konkurrenz zu dem der Postmigrantischen Literatur.
Dass eine ganzheitliche Betrachtung des Begriffs des Neudeutschen Klartexts und der literarischen Traditionen, auf welche er zurückgreift, nicht ohne eine Bezugnahme auf aktuelle Tendenzen innerhalb der (post)migrantischen Literatur möglich ist, dürfte also klar sein. Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, den Neudeutscher Klartext zu definieren und festzustellen, ob der Terminus auch im literaturwissenschaftlichen Diskurs Anklang finden könnte und ob dieser überhaupt einer literatur- und kulturwissenschaftlichen Analyse standhält. Dabei wird auf die Werke von Deniz Utlu, Tijan Sila, Necati Öziris und Amir Gudarzis peripher eingegangen, denn im Vordergrund soll der Begriff des Neudeutschen Klartextes und dessen Relevanz innerhalb des deutschen Literaturbetriebs sowie der Forschung stehen.
Das Ringen um Begrifflichkeiten zwischen Tradition und eigenem Bewusstsein
Literarische Werke, die kulturelle Grenzräume und damit vermeintlich festgeschriebene Kategorien wie beispielsweise Herkunft, Nation und Geschlecht überschreiten, existieren bereits seit geraumer Zeit. Der Literaturhistoriker Homi K. Bhabha spricht kurz vor Beginn des neuen Jahrtausends von einer Wende innerhalb der binären Logik von Identitätskonstruktionen: Es gäbe nicht mehr nur die Paare Weiß/Schwarz oder Inländer/Ausländer, sondern auch Zwischenräume, die die Möglichkeit bieten, nicht nur neue Denkweisen zu erschaffen, sondern auch neue Formen von Kultur und Literatur hervorzubringen um damit vermeintlich festgeschriebenen Kategorien zu destabilisieren.8 Wie Mladen Gladić in seinem Artikel richtig wiedergibt, waren es Autoren wie Aras Ören, die bereits in den 1970er- und 1980er-Jahren Fremdheit und Migration als Themen in ihre Prosatexte und Lyrik einwebten. Insbesondere Örens Gedichte, die er 1978 unter dem Titel Deutschland, ein türkisches Märchen gesammelt veröffentlichte, gelten als Wegweiser für das Schreiben vieler gegenwärtiger von Feuilleton und Presse als postmigrantisch gelabelter Autor:innen. Diese von Ören und anderen, fast ausschließlich männlichen Autoren wie Rafik Schami oder Jusuf Naoum begründete (Schreib-)Tradition setzt sich seitdem stetig fort und entwickelt sich weiter – mal weniger, mal mehr von der breiten Öffentlichkeit beachtet wie beispielsweise das von Feridun Zaimoglu 1995 veröffentlichte Buch Kanak Sprak. Allen voran in der literaturwissenschaftlichen Forschung der 1990er- und frühen 2000er-Jahre noch als ›Migranten- oder Gastarbeiterliteratur‹ bezeichnet,9 wurde dieser Begriff aufgrund von Rassismusdebatten durch den der ›Interkulturellen Literatur‹ abgelöst. Jüngst daraus hervorgegangen ist wiederum die Strömung der ›Postmigrantischen Literatur‹, die allerdings nur bedingt mit der der Interkulturellen Literatur zugeschriebenen Interkulturalitätsperspektive vereinbar ist. Das liegt vor allem daran, dass die Autor:innen nicht mehr als »interkulturell Agierende« schreiben, wie es Shermin Langhoff 2018 beschreibt,10 sondern als selbstverständlich zur Gesellschaft gehörende Personen fernab jedweder »natio-ethnokulturell konstruierter Differenzdimensionen«.11 Der Diskurs rund um Postmigration existiert im deutschsprachigen Raum seit gut einem Jahrzehnt. Das Feuilleton labelt Bücher als postmigrantisch, Seminare und Wissenschaftler:innen an Universitäten analysieren eine postmigrantische Gesellschaft und tragen damit zum Diskurs um diesen Terminus bei und reproduzieren ihn. Allein im Jahr 2023 gab es in der germanistischen Literaturwissenschaft eine rege Debatte rund um das Thema, die sich in diversen Veröffentlichungen widerspiegelt.12 Postmigration definiert sich aus »Geschichten und Perspektiven« von Menschen, die nicht selbst nach Deutschland durch Flucht oder ähnliches (e)migriert sind, sondern deren Migrationshintergrund sich aus »persönliche[m] Wissen und kollektive[n]/familiäre[n] Erinnerung[en]« ergibt.13 Losgelöst vom Herkunftsbegriff, welcher der Kategorie des Postmigrantischen durch viele Definitionen angehaftet wird, kann das Postmigrantische auch als »ästhetisches Gestaltungsprinzip« aufgepasst werden:14 Autor:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen, die der postmigrantischen Literatur zugeschrieben werden, kämpfen in ihren Texten, Postings auf Social Media, Workshops etc. gegen eine Normierung der Gesellschaft aufgrund von Faktoren wie Queerness, Disability, Gender, Race und/oder Class und formen somit »recht innovative Textkompositionen […], in denen bisher marginalisierte Stimmen hörbar und Sprecherpositionen neu verteilt werden«.15 Aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive kann eine postmigrantische Inszenierung historischer Ereignisse, wie sie beispielsweise Hengameh Yaghoobifarah in dem Debütroman Ministerium der Träume (2021) in Bezug auf die rassistischen Anschläge auf Asylunterkünfte in den 1990er-Jahren vornimmt, zu einer neuen Perspektive fern der bisherigen mehrheitlich Weißen Deutungshoheit führen. Das Präfix ›post‹ steht dabei für eine Literatur, die über das bloße Migrantischsein als Label genauso hinausgeht wie über die Kategorie der vermeintlichen Herkunft und damit auch Themen in den Fokus rückt, die nicht allein Migrant:innen betreffen.16 Allerdings wird auch der Terminus der Postmigrantischen Literatur von den ihm zugeordneten Autor:innen zunehmend kritisiert, da er ihnen einen abwertenden Stempel aufdrückt, von dem man sich nur schwer befreien kann und der schnell paternalistische Züge annimmt.17 Genau hier könnte nun der Begriff des Neudeutschen Klartextes greifen, der zunächst nicht nur wertfreier erscheint, sondern auch die Herausforderung der Autor:innen in den Fokus rückt, nicht mehr nur vordergründig ›migrantisch‹ zu sein, sondern als Teil der deutschen Gesellschaft wahrgenommen zu werden. In vielen Definitionen der Postmigrantischen Literatur, beispielsweise in der in diesem Aufsatz angeführten von Moritz Schramm, ebenso wie in Artikeln des Feuilletons, wird die Kategorie der Herkunft als relevant und notwendig gesetzt. Genau von diesen Herkunftszuschreibungen möchte sich die als postmigrantisch gelabelte Literatur allerdings entfernen. Ähnlich wie beim Postkolonialismus in Bezug auf koloniale Herrschaften und Geschichtsschreibungen geht es darum, die Entwicklungen, die migrantische und postmigrantische Literatur seit gut vier Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum genommen haben, neu zu denken und von deutschen, »Weißen sowie binär-geschlechtlichen Normvorstellungen abzurücken«18: »Ähnlich wie die postkolonialen Theorien enthält auch das Postmigrantische eine widerständige Strategie: Es geht um die aktive Infragestellung etablierter Machtstrukturen und Privilegien.«19
Es sind eben diese neuen Perspektiven, die in den Texten von Autor:innen wie Yaghoobifarah, Wenzel, Utlu oder Sila beschrieben werden und mit oftmals neuen Erzählformen und einer neuen Sprache auftreten, die sich als »neudeutsch« labeln lassen. Prominent genutzt wurde der Begriff »neudeutsch« erstmalig von Kurt Tucholsky in seinem 1926 erschienenen Essay Der neudeutsche Stil, in dem er sich mit damals aufkommenden Modewörtern wie ›Problem‹ oder ›Symptom‹ mal kritisch, mal komisch auseinandersetze.20 Heute wird der Ausdruck in der Linguistik als Terminus verwendet, um die aktuell gesprochene deutsche Sprache zu beschreiben.21 Auch im Terminus des Neudeutschen Klartexts ist der Begriff wie in der Linguistik rein deskriptiv zu verstehen, denn es geht – so zumindest die These Gladićs – um neue deutsche Literatur und Topoi, die bisher weniger prominente und so auch oftmals provokante Themen aufgreifen. Bei der Definition von »Klartext« lässt der Autor seine Leser:innen allerdings im Dunkeln. Meint Klartext hier, dass in den Texten nicht um den sprichwörtlichen heißen Brei herumgeredet wird? Arm an Metaphern, so viel ist sicher, sind alle vier Romane nicht – besonders wenig das sprachgewaltige Vaters Meer von Deniz Utlu. Aber auch diese vermeintlich neue Art des Schreibens, die Gladić mit dem Neudeutschen Klartext aufgreift, scheint bei einem genaueren Blick in die Forschungsgeschichte so neu nicht zu sein. Erstmals eröffnet wurde der Diskurs um neue Schreibarten, die unter anderem auch durch migrantische Autor:innen ihren Einzug in die deutsche Literaturlandschaft erhielten, im Sammelband Neue Generation – Neues Erzählen, der 1993 von Walter Delabar, Werner Jung und In-grid Pergande herausgegeben wurde. Neben Aufsätzen zu damals recht innova-tiven Autor:innen wie Rainald Goetz oder Herta Müller gibt es in jenem Sam-melband auch einen Aufsatz zur sogenannten ›Emigranten-Literatur‹. In diesem diskutiert Suleman Taufiq, der selbst 1971 als Austauschstudent nach Deutschland kam, das Schreiben auf der Suche nach Identität in der migrantischen Literatur der Bundesrepublik der 1980er-Jahre. Taufiq kommt in seinem Text zu der Erkenntnis, dass man den Begriff der ›Gastarbeiter-Literatur‹ zu Beginn nicht verwendete, um auf das »gebrochene Deutsch« der hier noch rein männlichen Autoren hinzuweisen, sondern um damit »die Gemeinsamkeit ansprechen«22. Der Terminus erwies sich jedoch ohnehin als nicht haltbar, da »die Vorläufig-keit«, die das Wort Gast mit sich bringt, hier falsch war: Alle von Taufiq genannten Autoren (Biondi, Ören, Schami und Chiellino) blieben in Deutschland und wurden »ein fester Bestandteil der bundesrepublikanischen Bevölkerung«.23
Ein weiterer Begriff, der relativ selten für migrantische Literatur gebraucht wurde, allerdings auch heute noch äußerst treffend erscheint, ist der der ›Literatur der Betroffenheit‹.24 Dieser Terminus wurde von Franco Biondi, Rafik Schami und Suleman Taufiq in den Diskurs eingebracht und bezeichnet Literatur, die sich »mit dem alltäglichen Dasein als Gastarbeiter in der Bundesrepublik Deutschland« beschäftigt, um die »Erfahrungen von Ausländern mit dem Leben in der bundesrepublikanischen Wirklichkeit literarisch zu verarbeiten«.25 Allein aufgrund letzterer Beschreibung wirkt auch die Literatur der Betroffenheit zuerst einmal deckungsgleich mit dem Neudeutschen Klartext. Da der Terminus allerdings von den Autoren eben jener Literatur als Selbstbezeichnung gewählt wurde, verfügt er nicht nur über eine entsprechende Daseinsberechtigung, sondern auch Wirkmächtigkeit. Mit dieser Selbstbezeichnung erhofften sich Biondi und Schami, die in ihrem dazugehörigen Essay vor allem auf sozialpolitische Themen eingehen, einen »Prozess der Gegenseitigen Annäherung zwischen Deutschen und Ausländern«26. Leider blieb diese Hoffnung unbegründet: Der Essay Literatur der Betroffenheit. Bemerkungen zur Gastarbeiterliteratur (1981) wurde zwar in einem Sammelband für die (wissenschaftliche) Öffentlichkeit publiziert und fand anfangs große Aufmerksamkeit, geriet jedoch genau so schnell wieder in Vergessenheit.27 Auch zahlreiche, vor allem zu Anfang der 1980er-Jahre herausgegebene Anthologien wie Im neuen Land (1980) oder Fremder in Deutschland (1982) fanden zunächst eher wenig Beachtung. Wandel brachte erst die Vergabe des Adelbert-von-Chamisso-Preises, der von 1985 bis 2017 an ausschließlich Autor:innen nicht-deutscher Herkunft verliehen wurde, unter anderem an Carmine Gino Chiellino (1987) und Saša Stanišić (2008).28
Die Begriffe Migranten- oder Gastarbeiterliteratur, Interkulturelle Literatur, Postmigrantische Literatur, Literatur der Betroffenheit sowie Neudeutscher Klartext bezeichnen literarische Strömungen, die trotz terminologischer Differenzierung inhaltliche Schnittmengen aufweisen und auf gemeinsame thematische Konstellationen verweisen. Die Gemeinsamkeiten liegen dabei besonders in den verarbeiteten Themen und meist in der Mehrsprachigkeit der Autor:innen, die neben Deutsch beispielsweise auch Türkisch, Italienisch, Griechisch, Kurdisch, Arabisch, Russisch, Spanisch oder eine asiatische oder afrikanische Sprache sprechen. Besonders die asiatischen und afrikanischen Sprachen wurden lange Zeit ausgeklammert oder schlicht wenig beachtet, wenn es um (post-)migrantische Literaturforschung geht. Insbesondere die Mehrsprachigkeit der Autor:innen sowie das Aufwachsen in kulturellen Zwischenräumen verleihen dieser Literatur eine besondere Ausdruckskraft und Kohärenz. Literarische Traditionen von Muttersprache und erlernter Sprache, Orte, Denkweisen und kul-turelles Erbe überschneiden und vermischen sich im Schreibprozess. Daraus entstehen neue Sinnbilder und Metaphern. Um diese Erzähl- und Schreibtraditionen, Inszenierungen und die Sprache soll es im nachfolgenden Abschnitt gehen.
Carmine Gino Chiellino, bekanntlich als Autor selbst Teil dieser Literatur, hat im Jahr 2007 das Handbuch Interkulturelle Literatur in Deutschland herausgeben. Das Buch – heute noch immer das Standardwerk für jede:n, die:der sich mit dieser Art der Literatur auseinandersetzt – untersucht als eines der wenigen ausführlich »die Geschichte, die politisch-rechtlichen Bedingungen und die wirtschaftliche und soziale Situation der Einwanderer«, die letztlich zur Produktion von Literatur und Kultur führte und gibt einen chronologischen Überblick über ebendiese zwischen 1955 und 2000. Hier zeigt sich erneut eine Besonderheit der Interkulturellen beziehungsweise (Post-)Migrantischen Literatur: Die Autor:innen sind selbst Teil der Erforschung eben jener Literatur, die sie produzieren. Auch das soll Thema des nächsten Abschnitts sein, in dem es nicht nur um die bereits angesprochene literarische Tradition gehen wird, sondern auch um die Inszenierung und die Forschung, die ihre eigenen Beiträge zum Diskurs liefern.
Wahrnehmungen und Inszenierungen
Während sich laut der literaturwissenschaftlichen Forschung der 1990er-Jahre die deutschsprachige Literatur der Gegenwart vor allem »mit dem Verhältnis zwischen der neuen industriellen Massengesellschaft« und Themen wie Technik, Großstadt und Nationalsozialismus beschäftigt,29 lässt sich heute feststellen, dass sich im Vergleich zur damaligen wissenschaftlichen Auffassung im The-menspektrum der Gegenwartsliteratur in den letzten zwei Jahrzehnten einiges verändert hat. Freilich sind Themen wie Technik und Nationalsozialismus noch immer in der Literatur präsent und werden nach wie vor rege thematisiert, jedoch finden sich auch zunehmend Texte wieder, die sich anderen Kategorien verschrieben haben: Die Gegenwartsliteratur des 21. Jahrhundert interessiert sich für Globalisierung, Klimawandel, Terrorismus30 und – vor allem seit der sogenannten Flüchtlingskrise und dem damit einhergehenden Rechtsruck in Europa – für den Themenkomplex Flucht, Herkunft und Migration. Dabei werden letztere Themen insbesondere durch Autor:innen mit Migrationsbiographie be-handelt. Flucht und Migration sind dabei keine neuen, sondern alte Phänomene. Solange Länder- und Staatsgrenzen bestehen, solange gibt es auch Aus-, Zu- und Einwanderung; sei es, weil Menschen sich auf die Suche nach besseren Lebensbedingungen machen, oder sei es, weil es Kriege gibt: »Der Anblick der Einwan-derer gehört inzwischen zum gewohnten Erscheinungsbild der Städte und Dörfer in Mitteleuropa.«31 Auch in der Literatur gibt es bereits Jahrhunderte vor den Gastarbeiter:innen der 1960er- und 1970er-Jahre zahlreiche Beispiele: Eines der prominenteren ist Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter (1795) von Johann Wolfgang Goethe, gefolgt von Stefan Zweigs Schachnovelle (1943) und Anna Seghers’ Roman Transit (1944). Insgesamt ist die Zahl der Romane, Gedichte und Erzählungen, die sich dem Thema Flucht und Migration zuwandten, bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts allerdings marginal gering. Suleman Taufiq macht das vor allem daran aus, dass Migrant:innen »mit ihrer Vergangenheit und ihrem Leben literarisch nicht interessant genug« waren.32 Das wird vor allem daran deutlich, dass alle oben genannten Autor:innen über das Schicksal deutscher Auswanderer und eben nicht ausländischer Einwanderer schreiben. Dieses Bild änderte sich erst ab den 1970er-Jahren mit Autor:innen wie dem bereits erwähnten Aras Ören. Auch mit der Forschungslage verhält es sich ähnlich: Forschungsarbeiten zu (Post)Migration finden sich zwar vor allem seit den 1970er-Jahren in den Sozial- und Politikwissenschaften wieder, in den Literatur- und Kulturwissenschaften jedoch erst seit einigen wenigen Jahren. So wird eine Forschung zum Thema (Post-)Migration aus dem Blickwinkel der Betroffenen selbst erst Mitte der 2000er-Jahre betrieben, vor allem aber, weil zunehmend Wissenschaftler:innen mit Migrationshintergrund an deutschen Universitäten lehren und forschen. Migration wird dabei als Ausgangspunkt neuer Konzepte von Kultur, medialer Kommunikation oder Globalisierung verstanden.33 Fälschlicherweise neigt vor allem die kulturwissenschaftliche Migrationsforschung dazu, ihre Forschungsobjekte in den gesellschaftlichen Randgruppen zu suchen – und auch zu finden.34
Somit greift sie eher, wenn auch unabsichtlich, auf populistische Positionen zurück – ein Fehler, der auch Literaturwissenschaftler:innen und Autor:innen der Feuilletons unterläuft, wenn Kulturschaffende mit Migrationshintergrund beispielsweise als »die Anderen« oder aufgrund ihrer inklusiven Sprache als »nervig« suggeriert oder beschrieben werden, obwohl ihre Werke insgesamt positives Feedback erhalten.35 Insbesondere bei den ersten migrantisch geprägten Autor:innen in Deutschland gibt es neben dem Thema der Migration, das sie alle vereint, auch recht signifikante Unterschiede, die in den Kultur- und Literaturwissenschaften selten in den Blick genommen werden: Während Aras Ören oder Rafik Schami durchaus einen bildungsbürgerlichen Hintergrund haben, als Redakteure arbeiteten oder sogar kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland studierten, sahen andere sich mit harter körperlicher Arbeit konfrontiert. Franco Biondi war einfacher Arbeiter in der Chemieindustrie, Jusuf Naoum arbeitete als Kellner in der Gastronomie. Diese soziale Dichotomie spiegelt sich allerdings wenig bis gar nicht im Schreiben wider: Während Örens Gedichte und Erzählungen wie Was will Niyazi in der Naunynstraße? (1973) oder Bitte nix Polizei (1981) die Integrationsprobleme türkischer Einwanderer protokollieren und dabei sogar Einflüsse von Bertolt Brecht oder Friedrich Schiller nicht zu übersehen sind,36 lässt sich der Stil von Franco Biondi als ebenso höchst poetisch beschreiben: Seine Texte zeichnen »sich durch [eine] labyrinthische, teilweise brüchige, immer vielschichtige Schreibweise, durch eigenwillige Metaphorik und themenadäquate Sprache« aus.37 Diese poetische Schreibtradition setzt sich bis heute fort, unter anderem in Veröffentlichungen von Cemile Sahin oder Dinçer Güçyeter. Letzterer ist wie auch Biondi und Naoum in der Arbeiterklasse aufgewachsen. So schreibt Welt-Autor Jakob Hayner recht reißerisch in seiner Besprechung zu Güçyeters Debütroman Unser Deutschlandmärchen (2022): »Dinçer Güçyeter aus Nettetal fährt Gabelstapler und schreibt Bücher.«38 Dieser Satz ist auf zweierlei Weise relevant für den Diskurs um den Neudeutschen Klartext und auch für die Postmigrantische Literatur insgesamt: Während sich viele renommierte Autor:innen hauptberuflich dem Schreiben widmen, können sich nur wenige Menschen mit direktem oder indirektem Migrationshintergrund erlauben, den angestammten Job zugunsten des Schreibens zeitweise oder gänzlich an den sprichwörtlichen Nagel zu hängen. Die Autoren des Neudeutschen Klartextes haben trotz einer teils bildungsfernen Kindheit am unteren Rand der Gesellschaft alle studiert: Tijan Sila Germanistik in Heidelberg, Deniz Utlu Volkswirtschaftslehre in Paris, Necati Öziri Philosophie in Bochum und Amir Gudarzi Szenisches Schreiben in Teheran.
Christian Steltz stellt in seinem Aufsatz zur Migrantenliteratur (2015) fest, dass es dieser literarischen Strömung darum geht, »ethnozentristische Prioritäten abzubauen«39. Damit sind allerdings die Autor:innen in der Beweispflicht: Sie müssen zeigen, dass ihre Literatur zu Deutschland gehört. So unterläuft auch Steltz mit der Verwendung des Begriffes der ›Migrantenliteratur‹ der Fehler, die Autor:innen unter dem Label »migrantisch« als »anders« zu stigmatisieren. Als ersten Text, dem es wirklich gelingt, diese »ethnozentristische Prioritäten abzubauen«, macht Steltz in Bezugnahme auf Klaus-Michael Bogdal Kanak Sprak von Feridun Zaimoglus aus dem Jahr 1995 aus. Kanak Sprak markiert insofern eine neue Art des migrantischen Schreibens, als dass der Text sich von der Interkulturellen Literatur eines Rafik Schami oder Franco Biondi dadurch abhebt, dass er eine kulturelle Teilhabe an der deutschen Literatur einfordert und sich gezielt auf aktuelle politische Ereignisse der Bundesrepublik bezieht. So schreiben die Autor:innen der (Post-)Migrantischen Literatur seit jeher nicht nur über das Leben von Ausländer:innen in der Bundesrepublik, sondern »zu allen Themen, die Menschen bewegen«.40 Die Suche nach der Herkunft der Autor:innen erscheint somit ab diesem Zeitpunkt unnötig, denn sie sind Deutsche.
Im Gegensatz zu den Autor:innen der ersten Generation jedoch, für die anfangs der Begriff der ›Gastarbeiterliteratur‹ und später der ›Migrantenliteratur‹ recht paternalistisch gebraucht wurde, namentlich u. a. Aras Ören, Rafik Schami oder Franco Biondi, hat sich nach einer zweiten Generation der späten 1980er- und frühen 1990er-Jahre mit Autor:innen wie Feridun Zaimoglus oder Emine Sevgi Özdamar nun eine neue Generation herausgebildet, die zwar in der literarischen Tradition Örens, Biondis und Schamis zum Teil verhaftet bleibt, diese aber weiter fortschreibt. Diese neue Generation, die in Deutschland geboren ist, also nicht mehr als migrantisch, sondern postmigrantisch bezeichnet werden könnte, bearbeitet in ihrem Schaffen zwar noch immer die Themen, denen sich schon Ören, Biondi und Co. widmeten, also fehlende Integration oder Rassismus, haben dieses Spektrum aber zunehmend um Fragen nach Geschlecht, Bildungsversprechen oder Herkunftsgeschichten ihrer Familien erweitert. Deniz Utlus Ich-Erzähler in Vaters Meer rekonstruiert beispielsweise die beschwerliche Reise seines Vaters, die letztlich ungewollt aufgrund einer Tuberkulose in Deutschland endet. Amir Gudarzi beschreibt autobiographisch seine Flucht vor dem islamistischen Terror nach Österreich sowie das auszehrende Leben in Flüchtlingsheimen. Tijan Sila stellt in Radio Sarajewo autobiographisch seine Kindheit im Jugoslawienkrieg dar und die Flucht nach Deutschland, während Vatermal von Necati Öziri ähnlich wie Deniz Utlus Roman die Suche des Protagonisten nach dem abwesenden Vater beschreibt und ihn in dessen Heimatland führt. Allen Werken, die Mladen Gladić dem Neudeutschen Klartext zuordnet, ist ein autobiografisches Moment gemeinsam – ein Merkmal, das der (Post)Migrantischen Literatur seit jeher inhärent ist. Ebenso charakteristisch ist die enge Verbindung zur Herkunft beziehungsweise zum Herkunftsland der Eltern. Gladić unterläuft allerdings der Fehler, dass er die Kategorie des Neudeutschen auf den biographischen Hintergrund der Figuren der von ihm besprochenen Romane reduziert. Sie alle sind ›Neudeutsch‹, weil sie eine migrantische Herkunft haben. Wichtig bei der Betrachtung von (Post)Migrantischer Literatur ist jedoch, dass die Kategorie des Migrantischen beziehungsweise Postmigrantischen nicht auf eine »biographische Angelegenheit der Autorinnen und Autoren, noch auf eine (bloße) literatursoziologische Kategorie etwa im Sinne eines Produktions- und Rezeptionsmilieus reduziert werden darf«.41 Gladić setzt in seinem Artikel zum Neudeutschen Klartext die Herkunft als maßgeblich für die Werke der vier Autoren. Es geht ihm somit darum, wo die Figuren der Romane sowie die Autoren und ihre Familien herkommen, damit sein Terminus des ›Neudeutschen‹ als klare Abgrenzung zur vermeintlich traditionellen deutschen Literatur funktionieren kann.
Auch das multidirektionale Erzählen und Erinnern in verschiedenen Zeitebenen und aus der Sicht verschiedener Figuren ist nicht neu. In Vaters Meer erzählen beispielsweise Vater und Sohn, in Vatermal Bruder und Schwester und in Das Ende ist nah der Ich-Erzähler und eine Freundin, die er in Europa kennenlernt. Das Ganze geschieht zumeist auch auf verschiedenen Zeitebenen, die letztlich in der erzählten Gegenwart der jeweiligen Handlung münden: In Das Ende ist nah die Vergangenheit im Iran vor der Flucht und die Gegenwart in Europa nach der Flucht, in Vaters Meer die Zeitebenen zwischen Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter des Erzählers und seines Vaters und in Radio Sarajewo die Zeitspanne zwischen dem elften und dreizehnten Lebensjahr des Ich-Erzählers Tijan, die er während des Jugoslawen-Krieges verlebt. Durch dieses multidirektionale Erzählen wird die Literatur zu einem Reservoir für Erfahrungen und Traumata mit Flucht, Krieg, Herkunft, Heimat und Migration. Beispielsweise beschreibt Amir Gudarzi in Das Ende ist nah recht eindringlich und emotional einerseits die Zustände in Geflüchtetenunterkünften in Österreich, die von Gewalt, Missbrauch und Diebstahl geprägt sind, andererseits seine Vergangenheit im Iran, in der er zahlreichen Repressionen und politischer Verfolgung ausgesetzt war.
Allerdings sind Vaters Meer, Radio Sarajevo, Vatermal und Das Ende ist nah nicht die ersten Bücher postmigrantischer Autor:innen, die multidirektional erzählen: Fatma Aydemirs Dschinns (2022) oder Enrico Ippolitos Was rot war (2021) bedienen sich ebenfalls dieses stilistischen Elements. Einzig und allein die Auseinandersetzung und kritische Aufarbeitung der Beziehung zwischen Ich-Erzählern und Vaterfiguren kann als einende Besonderheit dieser Bücher hervorgehoben werden, wenn sie auch nicht sonderlich innovativ ist und dabei vor allem die Rolle der Mütter in den Hintergrund treten lässt. Frauen spielen insgesamt eine untergeordnete Rolle: In dem von Gladić als »Vaterbuch mit Migrationshintergrund« nicht unproblematisch gelabelten Vaters Meer wird die Geschichte der Mutter des Protagonisten erst nach 330 von rund 400 Seiten kurz angeschnitten, der Vater bleibt stets – wenn auch nicht immer als Lichtgestalt – im Vordergrund. Allgemein ist diese Fixierung auf die teilweise abwesenden Vaterfiguren, deren Verhältnis zu den autobiographischen Ich-Erzählern von einer Mischung aus Respekt und Enttäuschung geprägt ist, die größte Gemeinsamkeit der vier Romane: In Vaters Meer leidet der Vater nach einem Schlaganfall am Locked-in-Syndrom, in Das Ende ist nah arbeitet er in einer entfernten Stadt und ist nur alle paar Wochen zuhause, was der Bruder des Protagonisten nutzt, um diesen grundlos zu verprügeln.42 In Vatermal lebt der Vater in Istanbul, während sich die Familie in Deutschland durchschlägt und mit Alltagsrassismus sowie bürokratischen Hürden kämpft. In Radio Sarajewo ist der Vater zunächst ein Verräter für den Protagonisten, weil er den Militärdienst zur Rettung seines Landes verweigert.
Auch wenn die Erzähltraditionen, in denen sich die Autoren, die Mladen Gladić in seinem Artikel unter dem Titel des Neudeutschen Klartextes firmiert, nicht neu sind, so lässt sich dennoch eine Entwicklung aufzeigen: Während sich die Interkulturelle Literatur bis in die 1980er-Jahre hinein eine Ästhetik zu eigen machte, die vom »Widerstand, den die fremde Sprache dem Autor entgegensetzt« geprägt war,43ist dieser Widerstand heute kaum noch wahrnehmbar. Das liegt an verschiedenen Faktoren: Zwar wachsen die Autor:innen zum Großteil noch mehrsprachig auf, genießen allerdings eine Schulbildung und ein Studium in Deutschland und lernen somit die Sprache bereits im Kindesalter, sodass sie sie als Erwachsene wie ihre Muttersprache sprechen (mit Ausnahme von Amir Gudarzi, der erst 2009 nach Österreich kommt und Deutsch lernt). Aras Ören verfasste seine Texte in den 1970er-Jahren noch auf Türkisch und ließ sie – mangels ausreichender Deutschkenntnisse – von Freund:innen oder Verlagen übersetzen. Dadurch entstand eine ganz eigene Poetik.44 Autor:innen wie Deniz Utlu oder Fatma Aydemir sprechen sicherlich noch die Sprache ihrer Eltern und Großeltern, schreiben jedoch auf Deutsch. Dass die Autor:innen »zuallererst die Alltagssprache, dann die literarische Sprache« lernen, ist also längst nicht mehr zutreffend.45 Was allerdings noch gleichgeblieben ist, ist die Entwicklung neuer Metaphern, die sich durch die Zusammenführung mehrerer Kulturen ergibt. Während das in den frühen Phasen der Interkulturellen Literatur vor allem dadurch passierte, dass die Autor:innen »mit den literarischen Traditionen ihrer Muttersprache« brachen und sich nur noch auf ihr kulturelles Erbe stützten,46 findet eben jenes kulturelle Erbe heute verstärkt Einzug in die deutsche Sprache und Literatur. Wenn Deniz Utlu so beispielsweise in Vaters Meer das türkische Wort für Tuberkulose verem als weitaus verhängnisvoller als das deutsche Wort und als »von Schicksalsschlägen gematert« beschreibt47 oder Amir Gudarzi in Das Ende ist nah durch eingewobene, aus seiner Muttersprache Farsi entlehnte Redewendungen oder Begriffe wie Zahhak48eine höchst poetische, kraftvolle Sprache erschafft, dann bringen beide Autoren damit ein Stück ihrer kulturellen Herkunft in die deutschsprachige Literatur ein. Kritische und vor allem rechte Stimmen mögen hier von Inkonsistenz oder einer Verschlechterung des deutschen Sprachbildes sprechen, allerdings ist es »das Schreiben im Kontext zweier Kulturen und Sprachen«, welches der Literatur gerade ihre tiefe poetische und ästhetische Beschaffenheit gibt. Es erschafft neue Sätze, Muster und Bilder und sorgt dafür, dass Literatur in Deutschland nicht stagniert, sondern sich weiterentwickelt.49
Auch haben sich die Ziele migrantisch gelesener Autor:innen und ihrer Literatur in den letzten Jahren stark verschoben: Während es den Autor:innen der ersten und zweiten Generation vermehrt darum ging, Schriftsteller:innen und Kulturschaffende mit Migrationsgeschichte im Literatur- und Kulturbetrieb sichtbar zu machen, geht es aktuellen Autor:innen und den vier Autoren des von Gladić aufgerufenen Neudeutschen Klartext vor allem um eine Politisierung eben jenes Kulturbetriebes und damit auch um eine Art der Hegemoniekritik. Dabei ist besonders die Rolle der Autor:innen als Essayist:innen und Kolumnist:innen entscheidend: Deniz Utlu beispielsweise veröffentlicht politische Debattenbeiträge im Spiegel sowie dem vielbeachteten Sammelband Eure Heimat ist Unser Albtraum (2020), herausgegeben von Fatma Aydemir und Hegameh Yaghoobifarah. Was in den 1980er-Jahren mit Im neuen Land (1980) und Fremder in Deutschland (1982) begann, wird mit Eure Heimat ist unser Albtraum im 21. Jahrhundert fortgesetzt: »Die Erfahrung von Ausländern mit dem Leben in der bun-desrepublikanischen Wirklichkeit literarisch zu verarbeiten.«50 Zwar haben diese »Ausländer« inzwischen eine deutsche Staatsbürgerschaft und sind in Deutschland geboren und aufgewachsen, den Stempel der Migration und des »Andersseins« bekommen sie jedoch trotzdem noch aufgedrückt. »Endlich schreiben die Anderen« titelt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.51 Endlich? Scheinbar sind an der Autorin Anna Prizkau mindestens die letzten vier Jahrzehnte deutsche Literaturgeschichte spurlos vorbeigegangen, genau wie an Mladen Gladić eine ganze Reihe weiblicher und non-binärer Autor:innen, wenn er den Neudeutschen Klartext als zunächst rein männliche Kategorie eröffnet. So klammert er die Auseinandersetzung der Autor:innen mit Aspekten wie Queerness, Disability, Gender, Race und/oder Class aus, die einen Großteil des postmigrantischen Schreibens der letzten Jahre ausmachen. Besonders Necati Öziri nimmt bei die-sen Auseinandersetzungen eine zentrale Rolle unter den von Gladić genannten Autoren ein. Als dieser 2019 mit dem Stück Die Verlobung in St. Domingo – Ein Widerspruch den Versuch unternahm, den Klassiker von Heinrich von Kleist aus dem Jahr 1811 »antirassistisch und antisexistisch« zu erzählen,52 sorgte das zunächst für großen Unmut in der Presse und zeige »kein Gespür für Kleists Sprache«; die antirassistische Neuinszenierung sei keine Lösung für die gesellschaftlichen Probleme.53Öziri, der als Sohn eines politischen Häftlings allein mit seiner Mutter in Recklinghausen aufwuchs und mit seinem Stück Get Deutsch or die tryin’ (2017) große Wellen im deutschen Theaterbetrieb schlug, setzte seine kritische Auseinandersetzung mit Kleists Werk trotz teilweise negativer Pressekritik 2022 mit Gott Vater Einzeltäter fort:54 Der Held wird zur Heldin und Öziri »untersucht die Allianz zwischen Männlichkeit und Gewalt und entwirft einen Ausweg aus dem Patriarchat.«55 Themen, denen sich auch Autor:innen wie Hegameh Yaghoobifarah oder Olivia Wenzel verschrieben haben und die aufgrund der gesellschaftlichen Lage der 1970er- und 1980er-Jahre für eine fast ausschließlich männliche Riege um Autoren um Ören und Schami noch keine Rolle spielten.
Einen weiteren Debattenbeitrag zum aktuellen Diskurs liefert die Literaturzeitschrift Delfi, die bis zum verfassen dieses Textes in drei Ausgaben (Tempel, August 2023; Fleisch, Februar 2024; Gift, August 2024), erschienen ist und von Fatma Aydemir, Hegameh Yaghoobifarah, Enrico Ippolito und Miryam Schellbach herausgegeben wird. Delfi fungiert als »Schnittfläche«, die »relevante Positionen aus den Marginalien der Gegenwart in ein ungewisses Morgen überschreibt« und damit deutschen wie internationalen Autor:innen mit Migrationshintergrund eine Plattform bietet.56 So waren im ersten Band Tempel unter anderem prominente Stimmen wie die von Olivia Wenzel, Deniz Utlu oder Esther Dischereit vertreten. Dass der Diskurs um diese Art von neuer Literatur dabei vor allem von den Literat:innen »selbst getragen wird, ist ein Zeichen der Öffnung und Normalisierung auch im wissenschaftlichen Bereich«57. Dazu trägt auch ein vermehrtes Auftreten auf Social Media und als Redakteur:innen in etablierten Zeitschriften bei. Nicht nur die Rollen der Autor:innen einer migrantisch geprägten Literatur haben sich also geändert, sie sind nicht mehr nur Autor:in-nen, Arbeiter:innen oder Migranten, sie sind Teil des Diskurses und auch der Gesellschaft geworden. Die Forderung von Zafer Şenocak aus dem Jahr 1992, dass es (post)migrantischen Autor:innen in Deutschland endlich gelingen muss, »am politischen Leben teilzuhaben« und »Medienwirksamkeit« sowie »eigene Institutionen« zu schaffen,58 ist damit vielleicht erfüllt.
Kritik und Ausblick zwischen Illusion und Realität
Der Terminus des ›Neudeutschen Klartext‹ bietet Illusion und Realitätstreue zugleich: Die Autoren dieses von Mladen Gladić in den literarischen Diskurs um Postmigration eingebrachten Begriffs sind mehr denn je Teil der deutschen Gesellschaft und damit auch deren Literatur. Sie nehmen an den Diskursen teil und prägen diese; aus der Literaturlandschaft sind sie schon längst nicht mehr wegzudenken, bekommen Preise verliehen und sitzen selbst in den Jurys. Doch innovativ oder neu sind ihre Texte dabei nicht. Während Utlu und Öziris Protagonisten die Geschichte ihrer Väter rekonstruieren um damit nicht nur einen Zugang zu ihren Familien und ihrer Herkunft zu finden, geht es in Gudarzis Das Ende ist nah konkret um das Thema der Flucht. Dieses wird auch in Vaters Meer und Vatermal anhand der Migrationsgeschichte der Väter der Protagonisten zumindest angeschnitten, betrifft in Das Ende ist nah jedoch direkt den Ich-Erzähler, der während der Proteste im Iran 2009 das Land verlässt und in Europa Zuflucht sucht. Auch in Radio Sarajevo ist es unmittelbar der autofiktionale Ich-Erzähler Tijan, der 1994 aus Jugoslawien nach Deutschland flieht.
Warum im Text von Mladen Gladić nur Bücher von männlichen Autoren die prominente Frage beantworten sollen, wie man Deutschland (und Österreich) erlebt, »wenn die eigene Familie nicht schon immer hier zu Hause war«,59 bleibt fraglich. Im Jahr 2023, in dem Gladić seinen Text für die Welt geschrieben hat, sind mit Das Pferd im Brunnen von Valery Tscheplanowa und Wo die Geister tanzen von Joana Osman zumindest noch zwei weitere Bücher erschienen, die von weiblichen Autorinnen verfasst worden sind und die Antworten auf diese Frage geben könnten. Während Valery Tscheplanowa versucht, die Geschichte ihrer Großmutter zu rekonstruieren, die sie von Norddeutschland in das russische Karan führt, geht es Joana Osman um die Flucht ihrer Großeltern aus dem Nahen Osten während der arabischen Kriege der späten 1940er-Jahre. Beides sind Alltagsgeschichten von Familien, die nicht nur eine Flucht hinter sich haben, sondern in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben. Zwar liefert Gladićs Text eine wichtige Grundlage für die Definition des von ihm geprägten Begriffs des Neudeutschen Klartextes, dennoch bleibt bei ihm ein nicht gerade unwichtiger Faktor eines neuen deutschsprachigen Schreibens verborgen: Weiblichkeit. Bücher weiblich gelesener oder auch non-binärer Autor:innen, die von Migrations-, Flucht- und Integrationserfahrungen erzählen, sind genauso Teil des bundesdeutschen Literaturbetriebes wie die ihrer männlichen Autorenkollegen und nicht weniger wichtig – auch wenn sie von Gladić recht konsequent ausgeblendet werden. Wenn der Neudeutsche Klartext als Terminus tragen soll, so darf er sich Weiblichkeit und non-binären Geschlechtsidentitäten nicht verschließen.
Was Gladić unter dem Terminus vereint, scheint auf den ersten Blick also nichts anderes zu sein als Postmigrantische Literatur, wie sie bereits seit rund einem Jahrzehnt in den Literaturbetrieb der Bundesrepublik Einzug hält – allerdings mit einem starken Fokus auf die Herkunft und, wenn vielleicht auch unabsichtlich, das Geschlecht der Autoren und deren teils autobiographisch geprägter Protagonisten. Dass es dabei um Geschichten geht, die, so Gladić, »das Land [hiermit ist Deutschland gemeint – P. S.] braucht«, um gegen die Identi-tätspolitik rechter Parteien vorzugehen, ist zunächst einmal zweitrangig. Denn diese Geschichten werden schon lange erzählt, auch wenn sie oftmals unter dem sprichwörtlichen Radar des deutschen Literatur- und Kulturbetriebs blieben.
Aber auch wenn das, was unter dem Begriff des Neudeutschen Klartexts firmiert, nicht neu oder innovativ ist, so bietet der Begriff selbst womöglich die Chance für etwas Neues; nämlich eine nicht paternalistische und diskriminierende Bezeichnung für eine literarische Strömung. Ob diese die der Postmigrantischen Literatur ablöst, bleibt jedoch stark zu bezweifeln. Zu sehr ist der Begriff Teil der literaturwissenschaftlichen Forschung der letzten Jahre geworden und zu klein ist bis jetzt der Diskurs um den Neudeutschen Klartext, als dass er eine Chance haben könnte, nennenswerten Einfluss zu nehmen. Am Ende bleibt also das Plädoyer, dass die Autor:innen eben jener Literatur diese auch selbst benennen sollten. Mangels anderer Begriffe wird deren Schreiben als »postmigrantisch«, »interkulturell« oder »neudeutsch« gelabelt. Alle diese Begriffe sind nicht falsch, aber keine Selbstbezeichnungen, die frei von jeglichem Paternalismus sind. Vor allem entfernen sie alle sich nicht von einer Bezugnahme auf die Kategorien von Herkunft und Differenz, von welchen sich bereits die Migrantenliteratur freimachen wollte beziehungsweise für welche diese scharf kritisiert wurde. Im Denken von Feuilleton, Presse und Gesellschaft sind Begriffe wie Postmigration oder Neudeutsch immer mit Herkunft als Kategorie verknüpf. Neue Forschungen zur Postmigrantischen Literatur entfernen sich zunehmend vom Herkunftsparadigma und sehen diese Kategorie als obsolet an: Der häufige Fokus auf die Herkunft der Autor:innen beschwört den »Nimbus der Nicht-Normalität«60 und führt damit zu Ressentiments, die eigentlich abgebaut werden sollen. Auch der Neudeutsche Klartext als Kategorie ist nicht in der Lage, sich davon zu befreien, und bleibt in diesem Differenzdenken verhaftet. Dabei sollte Differenz »selbstverständlich nicht im Sinne ethnisierender oder gar essenziali-sierender Differenz« verstanden werden, »sondern als Gewahrwerden der Beschränktheit bzw. der epistemischen Impotenz des Eigenen, was auch Herrschaftsansprüche, Deutungshoheiten und Machtasymmetrien delegitimiert«.61
Die Forderung, dass »die deutsche Einwanderungsgesellschaft jenseits der Unterscheidung von Migrant:innen und Nicht-Migrant:innen neu zu beschreiben« sei,62 löst der Begriff des Neudeutschen Klartextes also nur bedingt ein. Denn auch das Wort »neudeutsch« bringt einen leicht bitteren Beigeschmack mit sich. So wird die Problematik dann letztlich doch auf die Akteur:innen selbst zurückgeworfen, dem sprichwörtlichen Kind einen Namen zu geben. Bis dahin werden Wissenschaft und Feuilleton – und letztlich auch dieser Aufsatz – sich weiter daran versuchen, ein Label für eben jene Literatur zu finden. Dementsprechend ist der Literaturwissenschaft die Überwindung der paternalistischen Kategorie der Gastarbeiter- oder Migrationsliteratur zwar gelungen, allerdings trägt auch der Terminus der Postmigrantischen Literatur noch Teile der benachteiligenden Kategorie der Fremd- und Andersheit in sich, vor allem wenn er nicht losgelöst von Herkunfts- und Differenzzuschreibungen betrachtet wird, wie es die aktuelle Forschung fordert.63 Auch den Begriff der Interkulturellen Literatur zu verwenden, scheint nicht mehr richtig, denn die Autor:innen gehören, trotz ihrer vermeintlich nicht-deutschen Namen, zu Deutschland und sind Teil der deutschen Kulturlandschaft. Diese Begriffsmisere könnte zumindest mit dem Neudeutschen Klartext teilweise entschärft werden, auch wenn sich freilich viele wieder am Ausdruck ›neudeutsch‹ stören werden, obwohl es letztlich das einlöst, was die Akteur:innen seit Jahrzehnten fordern: Teil der deutschen Kulturlandschaft zu sein. Nicht zuletzt stellt der Neudeutsche Klartext auch selbst eine Forderung an die Rezipient:innen: Nicht nur Weiße und deutsche Autor:innen gilt es zu lesen. Ein wesentlicher Teil der Dynamik in der deutschen Gegenwartsliteratur geht heute von Autor:innen mit Migrationshintergrund aus. Durch die Erzählungen neuer Geschichten wird eine Anerkennung der Lebenswirklichkeiten von Migrant:innen gefordert, die zwar längst nicht mehr so prekär sind wie noch vor einigen Jahrzehnten, aber dennoch ungleich derer, deren Familien seit vielen Generation auf deutschem Boden leben.64 Bereits in ihrem Aufsatz zur Literatur der Betroffenheit forderten Franco Biondi and Rafik Schami Anfang der 1980er-Jahre genau das – eine Anerkennung, auch als Teil der deutschen Literatur: »Die erste Aufgabe der Gastarbeiterliteratur liegt gerade im Kampf gegen die aufgezwungene Trennung unter sich und unter den deutschen Arbeitern.«65 Am Ende bleibt also festzuhalten, dass der Neudeutsche Klartext zwar definitorisch teilweise unscharf erscheint und gewiss nicht neu ist, aber eines ist er mit Sicherheit: Deutsch. Denn alle Autor:innen dieser Strömung sprechen die deutsche Sprache, schreiben auf Deutsch und sind damit Teil der deutschsprachigen Literatur. Der Neudeutsche Klartext ist autobiographisch und zutiefst Teil der Gegenwartsliteratur Deutschlands. Carmine Gino Chiellino hatte also bereits 1985 recht, als er in seinem Essay Betroffenheit zwischen Käfig und Falle schrieb, »dass diese Literatur keineswegs nur eine Mode ist, dass sie mit einer Zukunft rechnen kann«.66 In diesem Sinne, um mit Kurt Tucholsky zu schließen: »Gott segne den neudeutschen Stil.«67
Literaturverzeichnis
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- 2. Madlen Kazmierczak: »Nation als Identitätskarte? Zur literarischen Auseinandersetzung mit ›Nation‹ und ›Geschichte‹ bei Marica Bodrožić und Melinda Nadj Abonji«. In: Germanica. La littérature interculturelle de langue allemande 52 (2012), S. 21–33.
- 3. Statistisches Bundesamt: »Mikrozensus – Bevölkerung nach Migrationshintergrund«, Erstergebnisse 2023, https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61646/bevoelkerung-mit-migrationshintergrund/ (zuletzt eingesehen am 11. Juli 2025).
- 4. Moritz Schramm: »Jenseits der binären Logik: Postmigrantische Perspektiven für die Literatur- und Kulturwissenschaft«. In: Naika Foroutan, Julia Karakayali u. Riem Spielhaus (Hg.): Postmigrantische Perspektiven. Ordnungssysteme, Repräsentationen, Kritik. Frankfurt a. M. 2018, S. 83–96, hier S. 84.
- 5. Michael Hoffmann: »Postmigrantische Gegenwartsliteratur. Profile, Genese und Texte«. In: Ders. u. Nazli Hodaie (Hg.): Postmigrantische Literatur. Grundlagen, Analysen, Positionen. Bd. 1. Berlin/Heidelberg 2024, S. 179–199, hier S. 180.
- 6. Ebd., S. 181.
- 7. Der US-amerikanische Literaturwissenschaftlicher Michael Rothberg definiert multidirektionales Erinnern als eine Art der »sorgfältigen, ethisch anspruchsvollen vergleichenden Perspektiven« auf historische und politische Ereignisse. Es geht darum, »Erfahrungen zusammenzudenken, die sich deutlich voneinander unterscheiden und die dennoch Berührungspunkte haben.« Michael Rothberg: Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung. Übers. v. Max Henninger. Berlin 2021, S. 8–10.
- 8. Homi K. Bhabha: »Verortungen der Kultur«. In: Elisabeth Bronfen, Benjamin Marius u. Therese Steffen (Hg.): Hybride Kulturen. Beiträge zur angloamerikanischen Multikulturalismusdebatte. Tübingen 1997, S. 123–148, hier S. 127.
- 9. Siehe hierzu: Immacolata Amodeo: »Die Heimat heißt Babylon«. Zur Literatur ausländischer Autoren in der Bundesrepublik Deutschland. Opladen 1996.
- 10. Shermin Langhoff: »Nachwort«. In: Naika Foroutan, Juliane Karakayali u. Riem Spielhaus (Hg.): Postmigrantische Perspektiven – Ordnungssysteme, Repräsentationen, Kritik. Frankfurt a. M. 2018, S. 301–310, hier S. 301.
- 11. Nazli Hodaie u. Michael Hofmann: »Literatur und Postmigration. Einleitung« In: Dies. (Hg.): Postmigrantische Literatur. Grundlagen, Analysen, Positionen. Bd. 1. Berlin/Heidelberg 2024, S. 1–16, hier S. 2.
- 12. Beispielhaft seien an dieser Stelle zwei Aufsätze genannt: Michael Neumann u. Marcus Twellmann: »Postmigrantische Perspektiven in der Peripherie«. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur 48.2 (2023), S. 379–397 sowie Jara Schmidt u. Jule Thiemann: »Postmigration als Analysekategorie. Ansätze einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Literaturwissenschaft«. In: Sonderausgabe # 7 von Textpraxis (2.2023), DOI: 10.17879/19958485281.
- 13. Schmidt u. Thiemann: »Postmigration als Analysekategorie«.
- 14. Nazli Hodaie: »Postmigrantische Kinder- und Jugendliteratur«. In: Dies. u. Michael Hofmann (Hg.): Postmigrantische Literatur. Grundlagen, Analysen, Positionen. Bd. 1. Berlin/Heidelberg 2024, S. 155–176, hier S. 167.
- 15. Ebd., S. 174.
- 16. Neumann u. Twellmann: »Postmigrantische Perspektiven in der Peripherie«, S. 379.
- 17. Frei zitiert nach einer Aussage von Enrico Ippolito auf die Frage hin, was er von dem Begriff ›postmigrantisch‹ halte; im Rahmen einer Lesung in Lüneburg, Oktober 2024.
- 18. Vgl. Erol Yildiz: »Postmigrantische Perspektiven: Aufbruch in eine neue Geschichtlichkeit«. In: Ders. u. Marc Hill (Hg.): Nach der Migration: Postmigrantische Perspektiven jenseits der Parallelgesellschaft. Bielefeld 2014, S. 19–47, hier S. 19.
- 19. Naika Foroutan: Die postmigrantische Gesellschaft. Ein Versprechen der pluralen Demokratie. Bielefeld 2021, S. 53.
- 20. Kurt Tucholsky: »Der neudeutsche Stil«. In: Ders.: Mit 5 PS. Berlin 1928, S. 205–213, hier S. 207.
- 21. Während Neuhochdeutsch das Deutsch seit etwa Mitte des 17. Jahrhunderts bezeichnet, betont Neudeutsch das gegenwärtige Deutsch.
- 22. Suleman Taufiq: »Sehnsucht als Identität. Zur Emigranten-Literatur in der Bundesrepublik Deutschland«. In: Walter Delabar u. Werner Jung (Hg.): Neue Generation – Neues Erzählen: Deutsche Prosa-Literatur der Achtziger Jahre. Opladen 1993, S. 237–244, hier 238f.
- 23. Ebd., S. 239.
- 24. Franco Biondi u. Rafik Schami: »Literatur der Betroffenheit. Bemerkungen zur Gastarbeiterliteratur«. In: Christian Schaffernicht (Hg.): Zu Hause in der Fremde. Ein bundesdeutsches Ausländer-Lesebuch. Fischerhude 1981, S. 124–136.
- 25. Taufiq: »Sehnsucht als Identität«, S. 239.
- 26. Ebd.
- 27. Ebd.
- 28. 2017 wurde die Verleihung des mit 15.000 € dotierten Preises eingestellt, da »das Klassenziel« erreicht wurde. Siehe dazu: Stefan Kister: »Klassenziel erreicht – ohne Auszeichnung«. stuttgarter-nachrichten.de, 16. September 2016, https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.chamisso-preis-wird-einges... (zuletzt eingesehen am 22. Mai 2025).
- 29. Walter Delabar u. Werner Jung: »Vorwort«. In: Dies. (Hg.): Neue Generation – Neues Erzählen: Deutsche Prosa-Literatur der Achtziger Jahre. Opladen 1993, S. 7–9, hier S. 7.
- 30. Leonhard Herrmann u. Silke Horstkotte: Gegenwartsliteratur. Eine Einführung. Stuttgart 2016, S. 2ff.
- 31. Taufiq: »Sehnsucht als Identität«, S. 237.
- 32. Ebd., S. 238.
- 33. Regina Römhild: »Jenseits ethnischer Grenzen Für eine postmigrantische Kultur- und Gesellschaftsforschung«. In: Erol Yildiz u. Marc Hill (Hg.): Nach der Migration: Postmigrantische Perspektiven jenseits der Parallelgesellschaft. Bielefeld 2014, S. 37–48, hier S. 38.
- 34. Ebd.
- 35. Anna Prizkau: »Nervt bitte! Eure Heimat ist unser Albtraum«. faz.net, 4. März 2019, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/anthologie-eu... (zuletzt eingesehen am 22. Mai 2025).
- 36. Heidrun Suhr: »Ausländerliteratur«. In: Minority Literature in the Federal Republic of Germany. New German Critique 46, Special Issue on Minorities in German Culture (1989), S. 71–103, hier S. 84.
- 37. Immacolata Amodeo: »Franco Biondi«. In: Heinz Ludwig Arnold (Hg.): Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG). Text + Kritik 61. Nachlieferung. München 1999, S. 13.
- 38. Jakob Hayner: »Wie das Maxim Gorki den Theaterhit des Frühjahrs landen konnte«, welt.de, 12. April 2024, https://www.welt.de/kultur/theater/plus250919870/Unser-Deutschlandmaerch... (zuletzt eingesehen am 22. Mai 2025).
- 39. Christian Steltz: »Migrantenliteratur«. In: Heribert Tommek, Matteo Galli u. Achim Geisenhanslüke (Hg.): Wendejahr 1995: Transformationen der deutschsprachigen Literatur. Berlin/München/Boston 2015, S. 156–172, hier S. 157.
- 40. Taufiq: »Sehnsucht als Identität«, S. 241.
- 41. Iulia-Karin Patrut: »Macht und Wertung. Überlegungen zu einer Literaturtheorie der Postmigration«. In: Nazli Hodaie u. Michael Hofmann (Hg.): Postmigrantische Literatur. Grundlagen, Analysen, Positionen. Bd. 1. Berlin/Heidelberg 2024, S. 31–50, hier S. 35.
- 42. Amir Gudarzi: Das Ende ist nah. München 2023, S. 98.
- 43. Taufiq: »Sehnsucht als Identität«, S. 241.
- 44. Ela Gezen: »(West-)Berliner Zeitlichkeiten und das Archiv der Migration. Aras Ören und Deniz Utlu«. In: Zeitschrift für interkulturelle Germanistik 13.2 (2022). Bielefeld 2022, S. 55–66, hier S. 55f.
- 45. Taufiq: »Sehnsucht als Identität«, S. 241.
- 46. Ebd.
- 47. Deniz Utlu: Vaters Meer. Frankfurt a. M. 2023, S. 318.
- 48. In der iranischen Mythologie ist Zahhak ein tyrannischer König. Vgl. Gudarzi: Das Ende ist nah, S. 49f.
- 49. Taufiq: »Sehnsucht als Identität«, S. 241.
- 50. Ebd., S. 239.
- 51. Prizkau: »Nervt bitte!«.
- 52. Katrin Brehm: »Interview mit Necati Öziri – Dramaturg und Dramatiker«, neuewiener.at, 12. August 2020, https://www.neuewiener.at/themenschwerpunkt-interview-mit-necati-oeziri-... (zuletzt eingesehen am 22. Mai 2025).
- 53. Martin Halter: »Wie schwarz kann man sehen?«, faz.net, 6. April 2019, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/necati-oeziri-... (zuletzt eingesehen am 22. Mai 2025).
- 54. Ronja Gerlach: »Gott Vater Einzeltäter. Operation Kleist von Necati Öziri«, https://www.nationaltheater-mannheim.de/spielplan/a-z/gott-vater-einzelt... (zuletzt eingesehen am 22. Mai 2025).
- 55. Ebd.
- 56. Fatma Aydemir u. a.: »Editorial«. In: Dies. (Hg.): Delfi. Magazin für neue Literatur. Bd. 1: Tempel. Berlin 2023, S. 4–6, hier S. 4f.
- 57. Neumann u. Twellmann: »Postmigrantische Perspektiven in der Peripherie«, S. 380.
- 58. Zafer Senocak: Atlas des tropischen Deutschland. München 1993, S. 28.
- 59. Gladic: »Neudeutscher Klartext«.
- 60. Hodaie u. Hofmann: »Literatur und Postmigration. Einleitung«, S. 5.
- 61. Patrut: »Macht und Wertung«, S. 35.
- 62. Neumann u. Twellmann: »Postmigrantische Perspektiven in der Peripherie«, S. 380.
- 63. Siehe dazu u. a.: Nazli Hodaie u. Michael Hofmann (Hg.): Postmigrantische Literatur. Grundla-
gen, Analysen, Positionen. Bd. 1. Berlin/Heidelberg 2024. - 64. Vgl. Yildiz: »Postmigrantische Perspektiven: Aufbruch in eine neue Geschichtlichkeit«, S. 32.
- 65. Biondi u. Schami: »Literatur der Betroffenheit«, S. 128.
- 66. Carmine Gino Chiellino: »Betroffenheit zwischen Käfig und Falle«. In: Hermann Bausinger (Hg.): Ausländer-Inländer. Arbeitsmigration und kulturelle Identität. Tübingen 1986, S. 129–140, hier S. 133.
- 67. Tucholsky: »Der neudeutsche Stil«, S. 213.

