Erika
Unterpertinger
Wien

Mehrsprachige Lyrik kodieren

Kodieren mit Analysesoftware als Methode der (digitalen) literaturwissenschaftlichen Korpusanalyse

1 Einleitung

Das Forschungsfeld der mehrsprachigen Literatur ist vielseitig und nutzt eine Vielzahl an Methoden: Während Fallstudien einen detaillierten Blick auf Texte erlauben, lassen Korpusstudien es zu, Phänomene über die Grenzen von Zuschreibungen zu Nationalliteraturen, Gattungen oder Werken hinaus zu betrachten. Der Fokus liegt dabei vorrangig auf narrativen Texten bzw. wird Lyrik kaum thematisiert. Lyrik ist jedoch gerade aufgrund ihres reichen Formenspektrums auf tendenziell kleinem Raum gut dazu geeignet, Verfahren der Mehrsprachigkeit zu erforschen.1

Dieser Beitrag führt vor, wie eine digital gestützte Korpusanalyse mehrsprachiger Lyrik gestaltet werden kann. Als Beispiel dient ein Korpus mehrsprachiger Lyrik der Literaturregion Autonome Provinz Bozen – Südtirol, das im Rahmen einer 2017–2018 durchgeführten Studie erstellt wurde und aus 138 lyrischen Texten besteht, die zwischen 1990 und 2017 erschienen sind. Die italienische Autonome Provinz Bozen – Südtirol als literarischer Raum ist geprägt von einer mehrsprachigen Situation, die seit den 1960er Jahren Niederschlag in der lokalen deutsch-, italienisch- und ladinischsprachigen Literatur findet. Insbesondere seit den Neunzigerjahren ist vermehrt eine ›Normalisierung‹ von Mehrsprachigkeit in der Literatur der Region zu beobachten, was mit einer politischen Konsolidierung der mehrsprachigen Gesellschaft einhergeht.

Im Zuge der Analyse wurde das Korpus im Rahmen mehrerer Runden kodiert, um einerseits die Gestalt(ung) von Mehrsprachigkeit in den Texten zu erfassen, andererseits um einen tiefergehenden Einblick in die Verfahren mehrsprachiger Lyrik zu gewinnen. Dieser Beitrag gibt einen Einblick in genau dieses Vorgehen und ist als Werkstattbericht zu verstehen. Dabei wird die Analyse nicht vollständig vorgestellt,2 sie dient vielmehr dazu, die Schritte im Forschungsprozess greifbar zu machen.

Das Ziel dieses Beitrages ist es erstens, mögliche Annotationskategorien für Korpusanalysen mehrsprachiger Lyrik zu präsentieren, da sich die meisten Korpusstudien auf narrative Texte stützen. Das zweite Ziel ist es, einen praktischen Einblick in eine digitale literaturwissenschaftliche Praxis der Korpusarbeit zu geben, die sich an sozialwissenschaftlichen Analysemethoden orientiert. Hierfür wird das Vorgehen im Rahmen einer digital mit ATLAS.ti (Version 8.4.26.0) durchgeführten Korpusanalyse schrittweise vorgestellt und auf Überlegungen zur Korpuszusammenstellung, -aufbereitung und -analyse, die im Hintergrund der Studie stattgefunden haben, eingegangen.

Hierzu wird zunächst allgemein in die digital gestützte Korpusanalyse mit ATLAS.ti eingeführt. Im Anschluss werden die Kriterien, anhand derer ich das Korpus zusammengestellt habe, erläutert. Im nächsten Schritt werden das Korpus und die Kodierung beschrieben. Hierfür wurde sowohl offen, d. h. aus dem Datenmaterial heraus kodiert, als auch auf Basis bestehender Studien im Feld der mehrsprachigen Literatur3 im Vorhinein festgesetzter Analyseparameter. Diese habe ich folgend im Rahmen der Kodierung auf ihre Verwendbarkeit überprüft und weiter ausdifferenziert. Daran schließt ein Einblick in die Ergebnisse an. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen der digital mit ATLAS.ti gestützten Korpusanalyse.

2 Digital gestützte Korpusanalyse mit ATLAS.ti

Manuel Braun erklärt in einem Beitrag in der Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, es sei eine Forschungsaufgabe, »Techniken der Textannotation den Bedürfnissen der Literaturwissenschaft anzupassen«.4 Dieser Beitrag unternimmt den Versuch, eine literaturwissenschaftliche Korpusanalyse vorzustellen, für die keine (computer-)linguistischen Kenntnisse vonnöten sind. Ein Ansatz wie dieser, der sich an Methoden der qualitativen Sozialforschung anlehnt, ermöglicht einen offenen Zugang zu Texten, der den Fokus nicht gleich auf linguistische Phänomene einschränkt, wie es etwa beim Parsen von Texten der Fall sein kann. Die Stärke der Offenheit dieses Ansatzes liegt darin, dass neben linguistischen Erscheinungsformen der Mehrsprachigkeit etwa auch damit verbundene Themen und Funktionen markiert (kodiert) und in einem späteren Moment verglichen werden können.

Die im Rahmen dieser Studie verwendete Software ATLAS.ti unterstützt dies einerseits durch die Möglichkeit, Daten – das können Bilder, Texte, Audio- oder Videofiles sein – frei zu annotieren (kodieren), andererseits durch Möglichkeiten, die Kodes in unterschiedlichen Formaten zu visualisieren. Damit können Zusammenhänge zwischen den Codes identifiziert werden. Die Software wurde im Kontext der Grounded-Theory-Methodologie (GTM) von einem interdisziplinären Team rund um Heiner Legewie an der Technischen Universität Berlin entwickelt.5 Wie der vorliegende Artikel zeigt, eignet sie sich auch für die Arbeit mit digitalen literarischen Korpora.

Dabei ist es wichtig, zu betonen, dass die vorliegende digital gestützte Methode sich nicht der Grounded-Theory-Methodologie, aber derselben Instrumente bedient: ATLAS.ti­ ermöglicht Textarbeit auf den Ebenen der Kriterienreflexion und -bildung. Im Zuge der Textarbeit steht die Annotation des Korpus im Zentrum, die Theoriebildung dient einerseits der Analyse durch die (visuelle) Verbindung verschiedener Datenobjekte bzw. Objektgruppen, andererseits der Forschungsdokumentation anhand sogenannter Memos.6

Im Feld der mehrsprachigen Literatur sind Korpusstudien durchaus üblich, auch wenn diese nicht immer als solche benannt werden. So finden sich einige nicht als solche proklamierte Korpusstudien in der jüngeren Geschichte des Forschungsfeldes, die sich etwa auf bestimmte Regionen7 oder Bevölkerungsgruppen8 konzentrieren. Im deutschsprachigen Forschungsfeld haben zuletzt Sturm-Trigonakis9 und Helmich10 ihre Studien auch explizit als Korpusstudien benannt. Sturm-Trigonakis gibt keine Informationen zur Zusammensetzung ihres Korpus oder zur Annotationsmethode, bedient sich aber linguistischer Terminologie zur Annotation.11 Helmich hingegen erklärt, er habe das Korpus aus einer »kursorischen Vorlektüre«12 heraus zusammengestellt, wobei er bemüht ist, mehrsprachige Literatur verschiedener Gattungen des 20. Jahrhunderts zu präsentieren und im Rahmen von Mikroanalysen13 zu analysieren.

Die vorliegende Korpusstudie verbindet hermeneutische Verfahren mit der Möglich­keit, größere Datenmengen zu analysieren und führt anhand eines vergleichsweise kleinen Korpus vor, wie Methoden der Visualisierung für den Vergleich wie für die Beobachtung von Phänomenen über einzelne Texte hinweg strukturiert genutzt werden können.

3  Korpuserstellung und -beschreibung

In diesem Kapitel steht die Erstellung des exemplarischen Korpus mehrsprachiger Lyrik im Vordergrund. Hierbei wird beschrieben, aufgrund welcher Kriterien das Korpus erstellt wurde und wie es sich zusammensetzt.

Das vorliegende Korpus wurde 2017–18 in mehreren Recherchephasen erstellt und besteht aus 138 mehrsprachigen lyrischen Texten aus dem Literaturraum der Autonomen Provinz Bozen, die zwischen 1990 und 2017 veröffentlicht wurden. Der Zeitraum wurde gewählt, weil sich die gesellschaftspolitische Lage in der Autonomen Provinz Bozen bis 1992 konsolidierte, was sich auch in der lokalen Literatur spiegelte.14 War die Literatur Südtirols ab der Generation ’68 noch vorwiegend ein »Medium der Gegenöffentlichkeit schlechthin«,15 wird sie ab den Neunzigerjahren auch aufgrund eines fließenden Generationenwechsels stärker Teil des Mainstreams. Der dritte Grund für die Eingrenzung auf diesen Zeitraum ist, dass zeitgenössische Südtiroler Lyrik kaum sprachgruppenübergreifend erforscht wurde.

Die lyrischen Texte, aus denen sich das Korpus zusammensetzt, wurden auf Basis von vier Kriterien und durch intensive Recherche in Bibliotheken mit Sammelschwerpunkten auf Literatur der Autonomen Provinz (insbesondere der Librika-Stadtbibliothek Bruneck und der Landesbibliothek Friedrich Teßmann in Bozen) ausgewählt.

1. Die Texte sind mehrsprachige lyrische Texte. Dabei wird die Frage, was als mehrsprachige Lyrik zählt, mit einer sehr offenen Definition beantwortet. Lyrik als Gattung kann vielseitig definiert werden, wie das Spektrum an Definitionen von Lampings »Minimaldefinition«16 zu Müller-Zettelmanns17 und Wolfs18 Kriterienkatalogen der Gattung zeigt. Im Rahmen der Korpusstudie wird Lyrik nicht als »Einzelrede in Versen«19 definiert, sondern ein breiterer Lyrikbegriff gewählt, der den Ansätzen von Jakobson,20 Fricke21 und Zymner22 folgt und auch Mehrsprachigkeit berücksichtigt.

Jakobsons Konzept der poetischen Funktion stellt die Ausrichtung von Texten auf sich selbst23 in den Vordergrund; diese tritt bei lyrischen Texten besonders hervor. Wie sich dies an der Textoberfläche äußert, bleibt bei Jakobson allerdings offen. Frickes Abweichungspoetik bietet einen möglichen Zugang zur Textoberfläche, an der auch mehrere Sprachen auftreten können. Nach ihm werden in lyrischen Texten Sprachnormen »auf der grammatischen Ebene«24 durchbrochen – eben auch durch den Einsatz mehrerer Sprachen, wodurch eine vermeintliche Norm der Einsprachigkeit durchbrochen wird.

Frickes Ansatz ermöglicht es, lyrische Texte und Mehrsprachigkeit an der Text­oberfläche zu fassen. Zymner geht Fricke nicht weit genug. Er kritisiert ihn als »beobachterblind«,25 da er die Rezeption von Lyrik ausschließe. Gerade bei mehrsprachiger Lyrik ist das Verständnis oder Unverständnis mehrsprachiger Einschübe allerdings zentral.

Zymners Definition von Lyrik, die Rezipient*innen eine tragende Rolle in der Konstitution der Gattung zuweist, ist auch für eine Definition mehrsprachiger Lyrik zentral. Rezipient*innen nehmen den ›Eigensinn‹ von Lyrik im Sinne eines »Sinn[s], der […] im System selber produziert wird«,26 wahr und weisen ihm vor dem Hintergrund ihres jeweiligen sprachlichen Wissens Bedeutung zu. In diesem Sinne nehmen Rezipient*innen »Auffälligkeiten«27 wie zum Beispiel ein anderssprachiges Wort oder einen Reim an der Textoberfläche wahr und weisen dem lyrischen Text durch assoziative Prozesse bzw. sogenannte ›Um-schreibung‹ vor dem Hintergrund des eigenen sprachlichen und Bedeutungswissens Bedeutung zu. Das Spiel mit dem (Nicht-)Verstehen durch die Rezipient*innen ist eines der zentralen Merkmale mehrsprachiger Lyrik.

Mehrsprachige Lyrik wird hier also als Teil einer Gattung verstanden, in der die Sinngenese durch Leser*innen auf Grundlage beobachteter Auffälligkeiten an der Textoberfläche im Zentrum steht. Besonders von Bedeutung für mehrsprachige Lyrik ist hierbei auch der Entstehungskontext der lyrischen Texte: Lyrik ist eine von »a range of nonexclusive formal strategies encoded in texts and the communities that produce and receive them«28 geprägte, stark transformative Gattung, die in einem ständigen Dialog mit anderen Gattungen stehe.

2. Die Autor*innen fühlen sich der Autonomen Provinz Bozen zugehörig. Gemeinhin wird die Frage, ob ein*e Autor*in einer bestimmten Region zugeordnet werden kann, über den Wohnsitz der Autor*innen oder ihre Herkunft beantwortet.29 Dadurch werden jedoch Fälle von Migrationsbewegungen in oder aus der Provinz ausgeklammert, was sich als wenig förderlich erweist. Italienischsprachige Autor*innen, die im Zuge der Integration der Autonomen Provinz in Italien bis in die Sechzigerjahre dort angesiedelt wurden, haben die Provinz häufig nach einer gewissen Zeit wieder verlassen. Zeitgenössische deutschsprachige Autor*innen übersiedeln häufig in die deutschsprachigen Nachbarländer, nehmen sich dennoch als Südtiroler Autor*innen wahr, bezeichnen und vermarkten sich als solche.30

Um dem Rechnung zu tragen, wird ein breit ausgelegter Ansatz zur Frage gewählt, was als Literatur der Autonomen Provinz Bozen zählt: Texte von Autor*innen mit einer kulturellen oder affektiven Beziehung zur Provinz, wobei die betreffenden Autor*innen nicht dort ansässig sein müssen.31 Diese Beziehung ergibt sich aus Aussagen der Autor*innen in Interviews, Blogposts o. ä. sowie aus ihren literarischen Sujets.

3. Die lyrischen Texte sind manifest mehrsprachig, das heißt, sie enthalten textintern32 Wörter in mehr als einer Sprache, die an der Textoberfläche fassbar sind. Diese Eingrenzung schließt latent mehrsprachige Texte, bei denen »andere Sprachen nur unterschwellig vorhanden und nicht unmittelbar wahrnehmbar sind«33 und zu denen nach Radaelli auch Übersetzungen zählen, aus.

Bei der Auswahl der Texte für das Korpus wurden die potentiellen Sprachkompetenzen der Autor*innen – die ohnehin abseits von eigenen linguistischen Untersuchungen nur schwer zu erfassen sind – nicht beachtet. Vielmehr wird mit einer weiten Definition von Mehrsprachigkeit gearbeitet, der die Fähigkeiten, unterschiedliche Sprachen kommunikativ zu verwenden, in den Vordergrund stellt: Mit Ilona Feld-Knapp bezeichnet Mehrsprachigkeit einen Umstand, in dem die Verwender*innen von Sprache(n) »gleichzeitig mehrere Sprachen haben, die für kommunikative Zwecke aktiviert und eingesetzt werden können«.34

Während keine Einschränkung in Bezug auf die Grundsprache35 vorgenommen wurde, ist es wohl mit den Publikationsgewohnheiten vor Ort zu begründen, dass die Texte den drei Grundsprachen Deutsch (oder deutschsprachiger Dialekt), Italienisch und Ladinisch zuzuordnen sind. Tabelle 1 zeigt die Verteilung der Texte auf Grundsprachen. Bemerkenswert ist hierbei, dass sich die proportionale Verteilung der Sprachen der Provinz im Korpus niederschlägt.

Verteilung der lyrischen Texte auf Grundsprachen

Tabelle 1 Verteilung der lyrischen Texte auf Grundsprachen, gegenübergestellt mit Sprachgruppenzugehörigkeit36

In der Tabelle ist die Zusammensetzung des Korpus der statistischen Erhebung selbsterklärter Sprachgruppenzugehörigkeit, die zuletzt im Rahmen einer Volkszählung 2011 erhoben wurde,37 dargestellt. Die Gegenüberstellung mit dem Verhältnis der Sprachgruppen der Autonomen Provinz begründet eine gewisse Vergleichbarkeit der Sprachen innerhalb des Korpus.

Es fällt auf, dass ca. zwei Drittel der Texte die Grundsprache Deutsch haben. Dies erklärt sich einerseits aus der deutschsprachigen Mehrheit innerhalb der Autonomen Provinz (69,41%), andererseits daraus, dass ein Gros der Literaturpublikationen der Literatur Alto Adige-Südtirols von der deutschsprachigen Seite der Bevölkerung stammt.38

Bei bis auf einen der lyrischen Texte im Korpus ist eine Grundsprache feststellbar (dieser ist in der Tabelle mit »nicht eindeutig feststellbar« als eigener Eintrag angeführt): Das heißt nicht, dass die Texte deshalb weniger mehrsprachig oder nicht von mehrsprachigen Verfahren geprägt wären. Im Gegenteil wurden im Korpus 358 mehrsprachige Elemente in 14 Sprachen lokalisiert. Wie Ausschnitte aus der Analyse zeigen, zeugt dies von der großen Varianz mehrsprachiger Lyrik.

4. Die lyrischen Texte wurden durch einen Verlag – also nicht im Eigenverlag – publiziert. Das sichert einerseits ein gewisses Maß an sprachlichem Standard und Qualität sowie die Reichweite der Texte, da Verlage ihre Neuerscheinungen aktiv bewerben.

Wie bereits ausgeführt, ist ein Großteil der Literatur der Autonomen Provinz Bozen deutschsprachig. Dies lässt sich damit erklären, dass die deutschsprachige Bevölkerung eine Mehrheit innerhalb der Autonomen Provinz Bozen darstellt und Publikationen auf Deutsch, u. a. durch Preise, gefördert werden. Nichtsdestotrotz verlegen deutschsprachige Verlage auch mehrsprachige Publikationen wie das lyrische Übersetzungsexperiment »Lyrischer Wille«,39 das im Raetia-Verlag (Sitz: Bozen) erschienen ist, oder durch die Herausgabe von mehrsprachigen Ausgaben lyrischer Texte wie Roberta Dapunts Lyrik im Folio Verlag (Sitz: Bozen und Wien).40

Mehrsprachige Lyrik von italienischsprachigen Autor*innen ist schwieriger zu lokalisieren, da es bis in die Neunzigerjahre keine konsequente Sammeltätigkeit für italienischsprachige Literatur aus der Autonomen Provinz gab.41 Hinzu kommt, dass sich nur wenige Autor*innen als »altoatesini« oder »sudtirolesi«42 identifizieren. Dies ist mit einer mangelnden Identifikation mit der Provinz sowie fehlenden Förderungen zu begründen.43 Italienische Verlage wie der inzwischen geschlossene Latmag-Verlag (Sitz: Bozen) oder die edizioni alfabeta (Sitz: Bozen) bemühen sich dennoch um größere Sichtbarkeit.

Ladinische Literatur wurde lange Zeit gar nicht wahrgenommen: Die meisten ladinischsprachigen Autor*innen vollziehen eher einen kompletten Sprachwechsel, da der deutsch- oder italienischsprachige Markt ein größeres Publikum bietet, womit auch die geringe Zahl an mehrsprachigen Texten ladinischer Grundsprache im Korpus begründet werden kann. Der Sprachwechsel durch viele Autor*innen ist vermutlich der Grund, weshalb die Existenz ladinischer Literatur bis ins 21. Jahrhundert hinein nur wenig Aufmerksamkeit fand,44 zumal die erste Geschichte ladinischer Literatur erst 2014 veröffentlicht wurde.45

Zur Korpuserstellung gehören nicht nur die Auswahlkriterien, aufgrund derer die Texte des Korpus ausgewählt werden, sondern auch die Aufbereitung der Daten auf technischer Seite. Für die Arbeit mit digitalen Texten etwa ist es wichtig, dass die Texte maschinenlesbar sind. Die Texte wurden deshalb mittels OCR in Textdateien umgewandelt. Wie die Annotation des Korpus anhand des Programms ATLAS.ti sowie die Analyse umgesetzt wurden, wird im folgenden Abschnitt beschrieben.

4 Korpusanalyse

Die Korpusanalyse besteht aus drei Schritten: Zunächst müssen die lyrischen Texte annotiert werden. Im nächsten Schritt folgt eine deskriptive Erfassung der Gestalt(ung) der mehrsprachigen lyrischen Texte, ehe ein Einblick in Verfahren mehrsprachiger Lyrik die Analyse abschließt. Im Folgenden wird, diesen drei Schritten folgend, Einblick in die Analyse und die darin gesetzten Schwerpunkte gegeben.

4.1 Korpusannotation

Die Annotation folgt einem Verfahren, das an Frieses Modell des »noticing things, collecting things and thinking about things« angelehnt ist.46 Da die vorliegende Korpusstudie auf dem bestehenden Forschungsstand aufbaut, habe ich zunächst auf Basis des Forschungsstandes eine Reihe von Annotationskategorien festgelegt, mit denen ich das Korpus annotiert habe.47 In einem zweiten Schritt wurden die Codes nach dem genannten Prinzip des Beobachtens, Sammelns und Nachdenkens weiter differenziert und gruppiert. Annotiert werden dabei mehrsprachige Elemente, welche hier als Sinneinheit aufgefasst werden und in verschiedenen Größenordnungen auftreten können.

Zur Korpusannotation gehört zunächst das Erfassen der Sprache, die einen Gutteil des jeweiligen lyrischen Textes ausmacht. Hierfür gibt es unterschiedliche Bezeichnungen, zum Bespiel »dominante Sprache«48 oder, in stärkerer Anlehnung an die Linguistik, »Interferenz«49 der lyrischen Texte. Beide Beispiele implizieren – durch die Implikation der ›Dominanz‹ einer Sprache bzw. der ›Störung‹ im Fall der Interferenz – eine Hierarchie der Sprachen untereinander, was jedoch die mehrsprachigen Elemente abwertet. Um dem entgegenzuwirken, wird hier der Begriff »Grundsprache«50 gebraucht. Die Grundsprache der lyrischen Texte wurde in den Metadaten erfasst und die Texte im nächsten Schritt entsprechend in ATLAS.ti gruppiert.

Im Rahmen der ersten Runde des ›Nachdenkens‹ ist mir in der Durchsicht meiner Forschungsdokumentation aufgefallen, dass Mehrsprachigkeit in Dialektgedichten anders verwendet wird als etwa in lyrischen Texten in deutscher Standardsprache. Deshalb habe ich bei Dialektlyrik in deutscher Sprache die Sprach-Metadaten um den Eintrag ›Dialekt‹ ergänzt.

Nach Erfassung der Grundsprachen geht es an die Annotation der Texte im Detail. Hierfür wurde, wie bereits beschrieben, zunächst eine Reihe globaler Codes festgelegt, die auf Basis des Forschungsstandes51 entwickelt wurden, und in weiterer Folge im Rahmen des Annotationsprozesses weiter differenziert.

Tabelle 2 zeigt die ursprünglichen Annotationskategorien in der ersten Spalte, die im Rahmen mehrerer Codier- und Reflexionsphasen weiter differenziert und ausgearbeitet wurden. Die finalen Codes sind in der dritten Spalte abgebildet. Die Annotationskategorien wurden im letzten Schritt nach den beiden Analysekategorien »Gestalt(ung)« und »Verfahren« gruppiert.

Tabelle 2 Annotationskategorien mit Beschreibung und Codes

Die Codes der Gruppe »Gestalt(ung)« beziehen sich auf die Form der mehrsprachigen lyrischen Texte. Diese Gruppe sammelt Parameter zur Beschreibung mehrsprachiger Elemente, die in einen Text eingebettet sind, zum Beispiel ihre Sprache, Größe und Position im Text. Diese Gruppe dient vor allem der Erfassung dessen, was an der Textoberfläche sichtbar ist.

Die Gruppe »Verfahren mehrsprachiger Lyrik« bezieht sich auf die Ausführung bzw. ›Methode‹ von Mehrsprachigkeit: Das heißt konkret, was mehrsprachige Elemente im Text ›tun‹. Das können Sprachwechsel oder -mischung sein, sie können intertextuelle oder kulturelle Referenzen markieren oder metalyrische Reflexion oder einen Bezug zur lebensweltlichen Mehrsprachigkeit kennzeichnen. Die Annotationskategorie ›Mehrschriftlichkeit‹ kann in beiden Gruppen verortet werden; meine Analysen haben jedoch gezeigt, dass Mehrschriftlichkeit stärker zu den Verfahren von Mehrsprachigkeit zu zählen ist als zur reinen Textgestalt(ung).

Abbildung 1 zeigt ein Beispiel dafür, wie die Annotation eines Textausschnittes aussehen kann:

Ausschnitt aus Ruth Videsotts "Mia Culpa"

Abbildung 1 Ausschnitt aus Ruth Videsotts »Mea Culpa«52 mit Annotation. Screenshot aus ATLAS.ti (Version 8.4.26.0)

Beim vorliegenden Beispiel handelt es sich um einen lyrischen Text in der Grundsprache Ladinisch. Im Zuge der Annotation wurde im ersten Schritt die Gestalt(ung) von Mehrsprachigkeit im Text erfasst: Die Einzelgröße (Länge),53 Sprache und Lokalisierung54 des mehrsprachigen Elements innerhalb des lyrischen Textes inkl. Paratexte (Titel, Untertitel, Motto etc.). Beim vorliegenden Beispiel handelt es sich um einen lyrischen Text, der einen hohen Durchdringungsgrad, d. h. eine regelmäßige strukturelle Verteilung mehrsprachiger Elemente im Text aufweist.55 Der Text ist also durchzogen mit mehrsprachigen Elementen in lateinischer Sprache, die auf das katholische Schuldbekenntnis anspielen. In den folgenden Abschnitten wird genauer darauf eingegangen, wie das fertig annotierte Korpus sowohl in Bezug auf seine Form als auch in Bezug auf die betrachteten Verfahren analysiert werden kann.

4.2 Annotationsgruppe »Gestalt(ung)«: das Formenspektrum mehrsprachiger Lyrik

Lyrische Texte bieten sich aufgrund ihrer Kürze und Dichte an, das Spektrum der Formen, das sich durch den Einsatz von (manifester) Mehrsprachigkeit eröffnet, genauer zu betrachten. Entsprechend steht hinter der Annotationsgruppe »Gestalt(ung)« die Absicht, einen Einblick in dieses Spektrum zu erhalten. Dabei kann aufgrund der hohen Dynamik in der Entstehung neuer Formen (z. B. durch den Transfer von Gattungen von einem Sprachraum in den anderen) kein Anspruch auf Vollständigkeit gestellt werden; vielmehr geht es darum, die Formenvielfalt explorativ zu erfassen und Folgestudien eine Basis zu bieten. So wurden die Sprache, Einzelgröße (Länge), Position (Lokalisierung) der mehrsprachigen Elemente sowie der Einsatz von Verständnishilfen (wie z. B. Fußnoten) erfasst. Im Rahmen der Analyse wurden die einzelnen Annotationskategorien vor dem Hintergrund der Grundsprachen der Texte betrachtet.

Wie bereits erklärt, kommen im Korpus mehrsprachige Elemente in 14 Sprachen vor. Hierbei sind Texte mit den Grundsprachen Deutsch und Italienisch stärker durchmischt; Texte mit deutscher Grundsprache enthalten etwa viele mehrsprachige Elemente auf Englisch und Italienisch, Texte mit italienischer Grundsprache enthalten viel Deutsch und Englisch. Texte beider Grundsprachen enthalten weiter häufig noch andere romanische Sprachen (Französisch, Latein und Spanisch). Dagegen beschränken sich lyrische Texte mit Ladinisch oder dem Südtiroler Dialekt als Grundsprachen stärker auf die in der Autonomen Provinz gesprochenen Sprachen (Deutsch, Italienisch – bei Dialektlyrik auch Ladinisch).

Die Analyse zeigt, dass der Text gewissermaßen der ›Hauptort‹ der Mehrsprachigkeit ist, andererseits, dass auch Paratexte »Orte der Fremdsprachenverwendung«56 sein können. Titeln kommt hierbei eine besonders starke Rolle zu.

Analog zu den Ergebnissen von Helmich ist die häufigste Einzelgröße das einzelne Wort (annotiert als »Einwort«) sowie der mehrsprachige Titel.57 Anders als bei narrativen Texten, bei denen mehrsprachige Elemente nur selten über mehrere Sätze oder längere Passagen hinweg vorkommen,58 kommen in den lyrischen Texten im betrachteten Korpus nach einzelnen Wörtern und Titeln auch längere mehrsprachige Einschübe vor. Dies deutet darauf hin, dass lyrische Texte es erlauben, stärker mit dem Einsatz mehrerer Sprachen und der potentiellen Unverständlichkeit sowie Unübersetzbarkeit, die damit verbunden sind, zu spielen.59 Zugleich führen die Texte verschiedene Sprachen vor und machen sie sichtbar.

Ohne Verständnishilfen steigt bei einer hohen Dichte mehrsprachiger Elemente das Risiko der Unverständlichkeit zusätzlich; die strukturelle Dimension mehrsprachiger lyrischer Texte ist jedoch mit der stilistisch-ästhetischen Funktion verbunden,60 weshalb das Verstehen trotzdem gelingen kann. Nichtsdestotrotz kommen im Korpus eine Reihe verschiedener Strategien vor, die zur Verständlichkeit beitragen. Es kann sich dabei um textinterne Strategien handeln, etwa die Wortwiederholung, oder um paratextuelle Verweise wie in Mario Ruscas »Cosmopolitan Melting Pot (Words egemony)«:

»Dono gurai kakarimasuka (Giapponese)

ai cigolanti tempi dell’oblio (Italiano)

qui vite se cachent dans les doublures de l’âme (Francese)

d’amargo apagan un corazon travieso (Spagnolo)«61

Der lyrische Text von Rusca macht den Titel zum Programm und wechselt pro Zeile von einer Sprache in die andere. Dabei sind die Verständnishilfen keine Verständnishilfen im klassischen Sinne – sie erklären die Bedeutung nicht, sondern geben einzig einen Hinweis darauf, mit welcher Sprache es Rezipient*innen in der jeweiligen Zeile zu tun haben. Dabei fällt auf, dass die japanische Zeile transliteriert, also von der japanischen Silben- in lateinische Buchstabenschrift übertragen wurde. Der lyrische Text führt damit das Mit- und Nebeneinander von Sprachen, die man als Rezipient*in nicht unbedingt verstehen muss, aber vielleicht identifizieren kann, vor, das einen »Cosmopolitan Melting Pot« prägen kann.

Die Arbeit an der Textoberfläche, insbesondere digital gestützte, ermöglicht es, einen Eindruck vom Formenspektrum mehrsprachiger Lyrik zu gewinnen. Die Mehrsprachigkeit bleibt nicht an der Oberfläche, sondern wirkt im Text: Auf diese Verfahren wird im nächsten Abschnitt genauer eingegangen.

4.3 Annotationsgruppe »Verfahren mehrsprachiger Lyrik«:  Basisverfahren, kulturelle und intertextuelle Referenzen,  Mehrschriftlichkeit und die Verbindung zu Metalyrik

Mehrsprachigkeit wirkt nicht nur an der Textoberfläche, sondern eröffnet weitere Interpretationsdimensionen durch die Wirkung, die sie im Text entfaltet. Die Annotationskategorie »Basisverfahren« trifft auf jedes mehrsprachige Element zu: Treffen sich mehrere Sprachen innerhalb eines Textes, sind Sprachwechsel und Sprachmischung die Verfahren, die einem Text sein »fremdsprachiges Grundrauschen«62 geben. Sprachwechsel bezeichnet dabei den Fall, in dem Sprachen zwar nebeneinander auftreten, allerdings ohne sich lexikalisch oder morphologisch zu vermischen.63 Dagegen steht Sprachmischung für eine stärkere Verschränkung der Sprachen, wenn etwa eine »morphosyntaktische Integration eines anderssprachigen Worts eine Anpassung der Flexionsendung mit sich bringt«.64 Im Korpus treten häufiger Sprachwechsel als Sprachmischungen auf. Dies gibt Einblick in die lebensweltliche Mehrsprachigkeit: Das Nebeneinander verschiedener Sprachen ist prägend für den Alltag in der Autonomen Provinz Bozen. Wenngleich dieser Alltag von Mehrsprachigkeit geprägt ist, greift allerdings u. a. im Bildungssystem eine recht strikte Trennung der Sprachgruppen, um den Erhalt der Sprachminderheiten Deutsch und Ladinisch zu sichern.65 Mehrsprachigkeit in literarischen Texten überschreitet diese ideologisch-politisch gesetzten Grenzen und auch ohne Sprachmischungen im engen Sinne verwischt das Spiel mit Klang, Zeichensetzung und den Bedeutungsebenen von Wörtern die Grenzen zwischen Einzelsprachen und schafft eine (literarische) Kontaktsituation, die spielerisch-positiv konnotiert ist.66 Ein Beispiel hierfür ist etwa das Klangspiel zu Beginn von Laura Mautones lyrischem Text »Zeitenwende«: »Zeitenwende … Zeit … Wände«.67 Ähnlich spielerisch ist das anagrammatische Spiel in Rut Bernardis »ANITA - A TI NA«, in dem, typisch für die Kombinatorik, das bestehende Buchstabenmaterial des Namens Anita genutzt und ins Ladinische »a ti na« (für dich) transformiert wird.68

Die lyrischen Texte im Korpus, die einen niedrigen Durchdringungsgrad aufweisen, also eher einzelne Wörter in Form eines Sprachwechsels beinhalten, sind häufig mit kulturellen Referenzen verbunden. Sie repräsentieren »kulturspezifische Dinge oder Relationen«:69 kulturelle Praktiken, affektive Begriffe und Begriffe des religiös-spirituellen Bereiches. Kulturelle Praktiken können sich u. a. auf Kleidung, Essen oder toponomastische Praktiken beziehen, wie Roberto Cavosis »Quesito« vorführt:

»›Possibile?‹

Ero a Rimini e ho visto un granchio

In Lederhosen.

›Possibile?‹ Mi sono chiesto.

›Perché no…‹

Il granchio in fondo

Teneva tra le chele

Un Kaminwurz.«70

Das Ich stellt durch die Erwähnung von Lederhosen und Kaminwurzen die Verbindung zwischen dem Ich, das sich fernab der Autonomen Provinz Bozen im italienischen Urlaubsort Rimini befindet, und einem deutschsprachigen (möglicherweise Südtiroler) Kontext her. In mehrsprachigen Regionen fungieren kulturelle Referenzen häufig als Identitätsmarker für die Zugehörigkeit zu bestimmten Sprach- oder Personengruppen,71 was über die mehrsprachigen Elemente in diesem Beispiel erreicht wird. Das Beispiel zeigt zugleich, dass Sturm-Trigonakis’ Ergebnisse in Bezug auf kulturelle Referenzen auch auf mehrsprachige Lyrik übertragbar sind.

Kulturelle Referenzen können auch – in anderer Form – in längeren Passagen auftreten. Dies kann in Form von stehenden Floskeln, etwa Sprichwörtern oder Slogans, auftreten. Stehende Floskeln sind eine Sonderform mehrsprachiger Elemente,72 die eng mit intertextuellen Referenzen verbunden sind. Intertextuelle Verweise treten nicht nur als wörtliche Zitate auf, etwa als direktes Zitat aus einem Songtext. Es gibt auch intertextuelle Verweise in Form des Transfers von Textsorten. Diese Form des intertextuellen Transfers ist im Korpus insbesondere mit religiösen Texten verbunden: Ein Beispiel dafür ist der Ausschnitt aus Videsotts »Mea culpa« in Abbildung 1; ein ähnliches Vorgehen findet sich in Margit von Elzenbaums »Nazarenerin«:

»Wia vertreibn mer

dei wundrign Lait?

MARIA,

DU BIST GEBENEDEIT!«73

Ähnlich wie Videsotts Text wiederholt sich in von Elzenbaums lyrischem Text die Strophenstruktur einer Litanei und führt damit die starke Verschränkung zwischen der Gestaltung mehrsprachiger Lyrik und ihren Verfahren vor. Die religiöse kulturelle Referenz ist eingebettet in den intertextuellen Verweis auf einen religiösen Text, der die Struktur der mehrsprachigen Texte im lyrischen Text vorzugeben scheint. Hinzu kommt die grafische Hervorhebung der intertextuellen Referenz auf den religiösen Text durch Großschreibung. Ein ungewohntes Schriftbild kann zu einem »tiefenstrukturellen Faktor«74 des lyrischen Textes werden. Dasselbe gilt für eine ungewohnte Schreibweise, wie es etwa in Rut Bernardis »L ladin tl 2030 - L ladin tl 2.050« auftritt. Das Gedicht zeigt das Verstummen/Verschwinden des Ladinischen durch eine Gegenüberstellung einer Version des Ladinischen in der näheren Zukunft links mit dem Fehlen der Wörter in einer ferneren Zukunft rechts, das durch eine Auslassung mit Punkten gekennzeichnet ist.

»bal de san finilò

mel che ran de sinò

 

 

donchscien

…………….

………………….

 

 

……………..«75

 

Bernardis lyrischer Text zeigt, wie auch mit Interpunktion und der Abwesenheit von Text Mehrsprachigkeit (oder die Abwesenheit davon) dargestellt werden kann.

4.4 Visualisierungen als Analysewerkzeug

Verfahren von Mehrsprachigkeit sind stark ineinander verschränkt; diese Zusammenhänge innerhalb eines Korpus zu identifizieren, ist eine der Herausforderungen in der Arbeit mit literaturwissenschaftlichen Korpora. Eine Möglichkeit, die die digitale Arbeit mit ATLAS.ti hierfür bietet, ist die Visualisierung innerhalb von Netzwerken. Netzwerke ermöglichen es, die unterschiedlichen Datenobjekte innerhalb des Programms (Dokumente, Kodes = Annotationskategorien, Memos etc.) miteinander in Verbindung zu setzen. Dies macht es einerseits möglich, Zusammenhänge über Einzelanalysen hinweg zu zeigen – zum Beispiel, wenn Texte mit denselben Codes annotiert wurden – und diese Relationen der Texte und Codes untereinander zu vergleichen. Netzwerke erlauben es, Zusammenhänge räumlich darzustellen. Ihr Ziel ist einerseits ein Perspektivwechsel und andererseits die Erleichterung von Orientierung im Gesamtprojekt.76 Abbildung 2 zeigt ein Beispiel für ein Netzwerk, das Zusammenhänge innerhalb der Annotationskategorie ›Metalyrik‹ visualisiert. Mehrsprachige Literatur hat viele Verbindungen zu Metalyrik,77 zumal beide sich, zumindest bis zu einem gewissen Grad, »mit ihren eigenen sprachlichen oder allgemein-ästhetischen Bedingtheiten auseinandersetz[en]«.78 Das Ziel dieses Netzwerkes ist es, Zusammenhänge zwischen kritischer Metalyrik und thematischen wie sprachreflexiven Kontexten im Korpus darzustellen und zu reflektieren.

Abbildung 2: Netzwerk zum Zusammenhang von kritischer Metalyrik (lila) und thematischen und sprachlichen Kontexten, in denen sie auftreten kann. Screenshot aus ATLAS.ti (Version 8.4.26.0).

Das Netzwerk in der Abbildung zeigt nicht alle Zitate, die mit den jeweiligen Codes gekennzeichnet wurden, sondern die Zitate, die mit den betreffenden Codes annotiert wurden. Lila ist der Code ›Metalyrik_kritisch‹, mit dem kritische Metalyrik gekennzeichnet wurde. Als kritische Metalyrik werden lyrische Texte bezeichnet, die »grundsätzliche Zweifel an der Wirkmacht der Lyrik oder auch der Literatur insgesamt« ausdrücken.79 Magenta sind zwei Codes, die mit ›Bezug lebensweltliche Mehrsprachigkeit‹ und ›Verbindung mehrspr. Element‹ thematischen und sprachlichen Kontext kennzeichnen. Weiß sind Zitate aus den lyrischen Texten. Die Zahlen zu Anfang kennzeichnen die Laufnummer der Codes im Korpus, darauf folgen die Titel der jeweiligen Texte. Abbildung 2 zeigt, dass kritische Metalyrik, die im Korpus 13 mal codiert wurde, viermal in Verbindung mit manifester Mehrsprachigkeit auftritt, was in Verbindung mit Sprachreflexion auf unterschiedlichen Ebenen stattfindet, aber weniger thematischen Bezug zur lebensweltlichen Mehrsprachigkeit hat.

Im Korpus stehen mehrsprachige (kritische) metalyrische Passagen häufig mit poetologischen Überlegungen zur Textproduktion in Verbindung, wie Aliprandinis, Bernardis und Waldners »alfabeto meranese« vorführt:

»a verrò a prenderti alla solita ora …

be non trovo angoli di poesia se mi giro intorno

ce avrei voluto trovare Parole nuove / leggere

de ma la miopia ha avuto il sopravvento

e così cerco di ordinare pensieri«80

Der Text wird im Paratext links vom deutschen Alphabet begleitet, von dem pro Zeile ein Buchstabe in seiner deutschen Aussprache angegeben wird. In der zweiten Zeile beginnt die metalyrische Passage, die darüber reflektiert, dass das lyrische Ich keine »Parole nuove / leggere«, keine ›neuen / leichten Wörter‹, für einen lyrischen Text finden konnte. Dieser Ausdruck von poetologischer Unsicherheit und der Suche nach anderen Inspirationsquellen (gekennzeichnet durch Vers e – ›so versuche ich, meine Gedanken zu ordnen‹) sind für kritische Metalyrik prägend.

Die Arbeit mit der Visualisierung als Netzwerk ermöglicht Schwerpunktsetzungen in der Analyse, bei denen komplexe Zusammenhänge zwischen Phänomenen untersucht werden können. Sie eröffnet neue Perspektiven, da annotierte Zitate nebeneinandergelegt und in neuen Kontexten verglichen werden können.

5 Annotation und Analyse mehrsprachiger Lyrik mit ATLAS.ti

Das Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, eine digital gestützte Methode durch Korpusarbeit mit mehrsprachigen lyrischen Texten vorzuführen, die eine Alternative zur linguistischen Korpusarbeit bietet. Dabei fungiert er als Werkstattbericht und gibt Einblick in die digital gestützte Arbeit mit der Software ATLAS.ti, den Annotationsprozess sowie die Analyse mittels Visualisierungen.

Als Beispiel wurde ein Korpus aus mehrsprachiger Lyrik aus der Autonomen Provinz Bozen herangezogen, das 2018 erstellt und annotiert wurde. Es beinhaltet 138 manifest mehrsprachige lyrische Texte, die zwischen 1990 und 2017 veröffentlicht wurden. Im Rahmen der Analyse wurden die digitalisierten lyrischen Texte zunächst anhand mit im Vorfeld entwickelten Annotationskategorien annotiert. Diese wurden im Rahmen der Analyse weiter ausdifferenziert, da es keine etablierten Kriterien zur Analyse von mehrsprachiger Lyrik gibt. Die Annotationskategorien, wie sie etwa Sturm-Trigonakis oder Helmich in ihren Analysen verwenden, orientieren sich vornehmlich an narrativen mehrsprachigen Texten; diese lassen sich nicht 1:1 auf mehrsprachige Lyrik anwenden. Deshalb ist eine nachhaltige Dokumentation der eigenen Beobachtungen, etwa in Form von Notizen, essentiell. Sie werden im Prozess des Beobachtens, Sammelns und Nachdenkens geschrieben und bilden die Grundlage für die weitere Analyse.

Die zentrale literaturwissenschaftliche Praxis der hermeneutischen Textarbeit bleibt in der vorgestellten Methode bestehen, wird allerdings durch ein digitales Tool ergänzt. Die digital gestützte Korpusanalyse bietet einen Zugang zur digital gestützten Textanalyse für Literaturwissenschaftler*innen, die nicht viel Erfahrung mit digitaler Textarbeit haben. Der digitale Raum, den die verwendete Software ATLAS.ti bietet, ist vor allem für die Organisation der literaturwissenschaftlichen Daten nützlich. Die Einzeltextanalysen werden durch das digitale Tool leichter vergleichbar, da Zusammenhänge mit wenigen Klicks visualisiert werden können.

Wie am Beispiel kritischer Metalyrik gezeigt wurde, bietet die Arbeit mit Visualisierungen ein zusätzliches Analysetool. Es erlaubt es einerseits, verschiedene Analysefoki zu setzen, während es andererseits komplexe Zusammenhänge greifbar macht. Die Komplexität kann mit Visualisierungen schrittweise aufgebaut werden, indem schrittweise die Codes hinzugefügt werden, deren Zusammenhänge betrachtet werden sollen. Auch wenn im vorliegenden Beispiel nur eine kleine Menge lyrischer Texte untersucht wurde, können auch größere Datenmengen untersucht werden.

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  • 1. Vgl. Werner Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit. Zum Sprachwechsel in der neueren romanischen und deutschen Literatur. Heidelberg 2016.
  • 2. Die Ergebnisse der Korpusanalyse erscheinen voraussichtlich 2022 in einem von Aíne ­McCurthy, Barbara Siller und Sandra Vlasta herausgegebenen Tagungsband der Jahrestagung der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) 2020.
  • 3. Insbesondere Elke Sturm-Trigonakis: Global Playing in der Literatur. Ein Versuch über die Neue Weltliteratur. Würzburg 2007 und Werner Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit (Anm. 1).
  • 4. Manuel Braun: »Kodieren, Annotieren, Theoretisieren. Zur Wiederannäherung von Literatur- und Sprachwissenschaft über Korpora«. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 43.172 (2013), S. 83–90, hier S. 87.
  • 5. Vgl. Agnes Mühlmeyer-Mentzel: »Das Datenkonzept von ATLAS.ti und sein Gewinn für ›Grounded-Theory‹-Forschungsarbeiten«. In: Forum: Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research 12.1 (2011). DOI: 10.17169/FQS-12.1.1621.
  • 6. Vgl. Mühlmeyer-Mentzel: »Das Datenkonzept von ATLAS.ti« (Anm. 5), S. 4.
  • 7. Vgl. u. a. Johann Strutz: Regionale Mehrsprachigkeit und Interkulturalität. In: Heinrich Stiehler (Hg.): Literarische Mehrsprachigkeit. Konstanz 1996 (Jassyer Beiträge zur Germanistik, Bd. 6), S. 181–201.
  • 8. Vgl. u. a. Hans-Georg Grüning: »Zweisprachigkeit und Sprachmischung in der zeitgenössischen Literatur Südtirols«. In: Johann Strutz u. Peter von Zima (Hg.): Komparatistik als Dialog. Frankfurt / Main 1991, S. 163–182.; Ders.: Die zeitgenössische Literatur Südtirols. Probleme, Profile, Texte. Ancona 1992; Dieter Lamping: »Linguistische Metamorphosen. Aspekte des Sprachwechsels in der Exilliteratur«. In: Hendrik Birus (Hg.): Germanistik und Komparatistik. DFG-Symposion 1993. Stuttgart / Weimar 1995, S. 528–540; Immacolata Amodeo: ›Die Heimat heißt Babylon‹. Zur Literatur ausländischer Autoren in der Bundesrepublik Deutschland. Opladen 1996; Johann Strutz: »Istrische Polyphonie – Regionale Mehrsprachigkeit und Literatur«. In: Strutz u. Zima (Hg.): Literarische Polyphonie. Übersetzung und Mehrsprachigkeit in der Literatur. Tübingen 1996, S. 207–226; Dirk ­Skiba: »Formen literarischer Mehrsprachigkeit in der Migrationsliteratur«. In: Michaela Bürger-Koftis, Hannes Schweiger u. Sandra Vlasta (Hg.): Polyphonie – Mehrsprachigkeit und literarische Kreativität. Wien 2010, S. 323–334.
  • 9. Vgl. Sturm-Trigonakis: Global Playing in der Literatur (Anm. 3).
  • 10. Vgl. Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit (Anm. 1).
  • 11. Vgl. Sturm-Trigonakis: Global Playing in der Literatur (Anm. 3), S. 123.
  • 12. Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit (Anm. 1), S. 43.
  • 13. Vgl. Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit (Anm. 1), S. 45.
  • 14. Zwischen 1946 und 1992 wurde ein Autonomie-Statut ausgearbeitet und mehrfach überarbeitet, um den Schutz der Minderheitensprachen Deutsch und Ladinisch zu gewährleisten. 1992 festigte die dritte und letzte Erneuerung des Autonomiestatuts das Zusammenleben der Sprachgruppen untereinander. Vgl. Johann Holzner: »Auf neuem Terrain. Literatur in Südtirol um 2000«. In: Eugen Thurnher (Hg.): Tirol zwischen Zeiten und Völkern. Festschrift für Helmut Gritsch zum 60. Geburtstag am 20. Juni 2002. (Schlern-Schriften, 318). Innsbruck 2002, S. 251–259. und Susanne Kleinert: »Il problema identitario nell’Alto Adige. discorso politico e letteratura a confronto (Joseph Zoderer, Francesca Melandri)«. In: Claude Cazalé (Hg.): Noires ambivalences. à la mémoire d’Alain Sarrabayrouse. (Écritures, 5) Nanterre 2012, S. 63–85, hier S. 70.
  • 15. Holzner: »Auf neuem Terrain. Literatur in Südtirol um 2000« (Anm. 14), S. 252.
  • 16. Dieter Lamping: Das lyrische Gedicht. Definitionen zu Theorie und Geschichte der Gattung. 3. Aufl. Göttingen 2000, hier nach Wolfgang G. Müller: »Die Sprache der Lyrik«. In: Dieter Lamping (Hg.): Handbuch Lyrik. Theorie, Analyse, Geschichte. 2., erweiterte Auflage. Stuttgart 2016, S. 84–92, hier S. 87.
  • 17. Vgl. Eva Müller-Zettelmann: Lyrik und Metalyrik. Theorie einer Gattung und ihrer Selbstbespiegelung anhand von Beispielen aus der englisch- und deutschsprachigen Dichtkunst. Heidelberg 2000.
  • 18. Vgl. Werner Wolf: »The Lyric. Problems of Definition and a Proposal for Reconceptualization«. In: Eva Müller-Zettelmann u. Margarete Rubik (Hg.): Theory into Poetry. New Approaches to the Lyric. Amsterdam 2005, S. 21–56.
  • 19. Lamping: Das lyrische Gedicht. (Anm. 16), S. 87.
  • 20. Vgl. Roman Jakobson: »Linguistik und Poetik [1960]«. In: Ders.: Poetik. Ausgewählte Aufsätze 1921–1971. Hg. v. Elmer Holenstein u. Traciius Schelbert. Frankfurt / M. 1979, S. 83–121.
  • 21. Vgl. Harald Fricke: Norm und Abweichung. Eine Philosophie der Literatur. München 1981.
  • 22. Vgl. Rüdiger Zymner: Lyrik. Umriss und Begriff. Paderborn 2009.
  • 23. Nach Jakobson ist dies die »Einstellung auf die BOTSCHAFT als solche, die Ausrichtung auf die Botschaft um ihrer selbst Willen«. Jakobson: »Linguistik und Poetik [1960]« (Anm. 20), S. 92.
  • 24. Fricke: Norm und Abweichung (Anm. 21), S. 115.
  • 25. Zymner: Lyrik (Anm. 22), S. 105.
  • 26. Ludwig Jäger: »Medium Sprache. Anmerkungen zum theoretischen Status der Sprachmedialität«. In: Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes 54.1 (2007), S. 8–24, hier nach Zymner: Lyrik (Anm. 22), S. 94.
  • 27. Zymner: Lyrik (Anm. 22), S. 111.
  • 28. Jahan Ramazani: »Lyric Poetry: Intergeneric, Transnational, Translingual?« In: Journal of Literary Theory 11.1 (2017), S. 97–107, hier S. 102.
  • 29. Vgl. Grüning: Die zeitgenössische Literatur Südtirols (Anm. 8), S. 6.
  • 30. Tatsächlich verschlägt es viele nach Wien – etwa Anita Pichler und Norbert C. Kaser in den Achtzigerjahren; zu noch lebenden ins Ausland gezogenen Autor*innen zählen etwa Sabine Gruber, Maxi Obexer und Gerd Sulzenbacher.
  • 31. Vgl. Grüning: Die zeitgenössische Literatur Südtirols (Anm. 8), S. 6.
  • 32. Ich beziehe mich hier auf die Terminologiearbeit Blum-Barths, die zunächst zwischen textinterner und textübergreifender Mehrsprachigkeit unterscheidet. Textinterne Mehrsprachigkeit bezieht sich auf einzelne Texte, textübergreifend auf das Gesamtwerk eines Autors bzw. einer Autorin; vgl. Natalia Blum-Barth: »Literarische Mehrsprachigkeit. Versuch einer Typologie«. In: Spiegelungen. Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas 14.68 (2019), S. 11–24, hier S. 13f.
  • 33. Giulia Radaelli: Literarische Mehrsprachigkeit. Sprachwechsel bei Elias Canetti und Ingeborg Bachmann. Berlin 2011, S. 61.
  • 34. Ilona Feld-Knapp: »Mehrsprachigkeit und Fremdsprachenunterricht«. In: Dies. (Hg.): Mehrsprachigkeit. (Cathedra Magistrorum – Beiträge zur Lehrerforschung, 2) Budapest 2014, S. 379–394, hier S. 382.
  • 35. Vgl. Georg Kremnitz: Mehrsprachigkeit in der Literatur. Wie Autoren ihre Sprachen wählen. Wien 2004, S. 24.
  • 36. Vgl. Autonome Provinz Bozen – Südtirol Landesinstitut für Statistik – ASTAT (2020): Südtirol in Zahlen 2020. https://astat.provinz.bz.it/downloads/Siz_2020(1).pdf (zuletzt eingesehen am 21. September 2021), S. 15.
  • 37. Vgl. ASTAT: Südtirol in Zahlen 2020 (Anm. 36), S. 15.
  • 38. Vgl. Kleinert: »Il problema identitario« (Anm. 14), S. 70.
  • 39. Arno Dejaco u. Matthias Vieider (Hg.): Lyrischer Wille. Poesie einer mehrsprachigen Gesellschaft. Bozen / Wien 2018.
  • 40. Vgl. Roberta Dapunt: Nauz. Gedichte und Bilder. Wien / Bozen 2012.
  • 41. Vgl. Franco Maria Maggi (Hg.): La poesia delle dolomiti. Antologia. Bozen 1995; Ders. (Hg.): Il Giardino delle Rose. Poeti altoatesini. Bozen 1998; Ders. u. Frano Latino (Hg.): Storia della letteratura italiana in Alto Adige. Da dopoguerra a oggi. Bozen 1999; Dies. (Hg.): Dizionario. Poeti Altoatesini. Bozen 2003.
  • 42. Franco Maria Maggi: »›Altoatesinità‹ e ›bolzanità‹ della cultura in Alto Adige. aus: Latmag, Dezember 1986«. In: Maggi u. Latino (Hg.): Dizionario. Poeti Altoatesini (Anm. 41), S. 27f.
  • 43. Vgl. Maggi: »Altoatesinità« (Anm. 42), S. 27.
  • 44. Norbert C. Kaser geht in der sog. »Brixner Rede« 1969, die Amann als »Gründungsurkunde moderner Südtiroler Literatur« bezeichnet, nicht auf die Existenz von Ladinischer Literatur ein; vgl. Klaus Amann: »Option oder Über das Verschwinden und langsame Wiederauftauchen der Gegenwartsliteratur in Südtirol nach 1945«. In: Johann Holzner (Hg.): Literatur in Südtirol. Innsbruck / Wien 1997, S. 23–46, hier S. 40. Auch Grüning dementiert ihre Existenz in seiner Studie 1992; vgl. Grüning: Die zeitgenössische Literatur Südtirols (Anm. 8), S. 6.
  • 45. Vgl. Paul Videsott u. Rut Bernardi: Geschichte der ladinischen Literatur. Bozen 2014. DOI: 10.13124/9788860461063.
  • 46. Susanne Friese: Qualitative Data Analysis with ATLAS.ti. London u. a. 2012, S. 92.
  • 47. Für eine detaillierte Übersicht vgl. den Artikel Erika Unterpertinger: »›habe / seit ich / laufen / kann […] das rennete‹: Gestalt(ung) und Verfahren mehrsprachiger Lyrik in der Literatur Alto Adige-Südtirols«, der 2022 im Tagungsband zur IVG-Sektion »Mehrsprachige Texte in der ›deutschsprachigen‹ Literatur«, hg. von Aine McMurtry, Barbara Siller und Sandra Vlasta, erscheint.
  • 48. Paul Goetsch: »Fremdsprachen in der Literatur. Ein typologischer Überblick«. In: Ders. (Hg.): Dialekte und Fremdsprachen in der Literatur. Tübingen 1987, S. 43–68, hier S. 55.
  • 49. Sturm-Trigonakis: Global Playing in der Literatur (Anm. 3), S. 124.
  • 50. Kremnitz: Mehrsprachigkeit in der Literatur (Anm. 35), S.  14.
  • 51. Vgl. Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit (Anm. 1); Sturm-Trigonakis: Global Playing in der Literatur (Anm. 3); sowie Fallstudien u. a. Ute Heinemann: »Literarische Sprachwahl als Parteinahme im Kulturkonflikt? Zur Situation zweisprachiger Autoren in Katalonien«. In: Georg Kremnitz u. Robert Tanzmeister (Hg.): Literarische Mehrsprachigkeit. Multilinguisme Littéraire. Zur Sprachwahl bei mehrsprachigen Autoren. Soziale, psychische und sprachliche Aspekte. Wien 1995, S. 127–141; Renata Cornejo: »Dialogizität und kreativer Umgang mit der (Fremd)Sprache im lyrischen Schaffen von Jiří Gruša«. In: Michaela Bürger-Koftis, Hannes Schweiger u. Sandra Vlasta (Hg.): Polyphonie – Mehrsprachigkeit und literarische Kreativität. Wien 2010, S. 349–366; oder die Beiträge in Eva Binder, Sieglinde Klettenhammer u. Birgit Mertz-Baumgartner (Hg.): Lyrik transkulturell. Würzburg 2016.
  • 52. Ruth Videsott: Lines y spidic. St. Ulrich 2015, S. 31.
  • 53. Möglich sind, wie Tabelle 2 zeigt, einzelne Wörter, mehrere Wörter, eine Verszeile, mehrere Verszeilen oder ganze Strophen (was mit »Passage« annotiert und entsprechend differenziert wurde).
  • 54. Lokalisierung bezieht sich darauf, wo im Text inkl. Paratexten, die auch »Orte der Fremdsprachenverwendung« sein können, Mehrsprachigkeit vorkommt; Goetsch: »Fremdsprachen in der Literatur« (Anm. 49), S. 66f.; vgl. auch Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit (Anm. 1), S. 479.
  • 55. Helmich beschreibt dies als »syntaktische Durchdringung«. Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit (Anm. 1), S. 482.
  • 56. Goetsch: »Fremdsprachen in der Literatur« (Anm. 49), S. 66f.
  • 57. Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit (Anm. 1), S. 479.
  • 58. Vgl. Sturm-Trigonakis: Global Playing in der Literatur (Anm. 3), S. 130.
  • 59. Vgl. Alfons Knauth: »Multilinguale Literatur«. In: Monika Schmitz-Emans (Hg.): Literatur und Vielsprachigkeit. Heidelberg 2004, S. 265–290, S. 284.
  • 60. Vgl. Manfred Schmeling: »Multilingualität und Interkulturalität im Gegenwartsroman«. In: Monika Schmitz-Emans (Hg.): Literatur und Vielsprachigkeit. Heidelberg 2004, S. 221–236.
  • 61. Mario Rusca: »Cosmopolitan Melting Pot (Words egemony)«. In: Ders. Al davanzale del tempo. Mailand 2008.
  • 62. Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit (Anm. 1), S. 479.
  • 63. Im Forschungsbereich zur mehrsprachigen Literatur, die sich stärker den Autor*innenbiografien zuwendet, bezeichnet Sprachwechsel auch den Wechsel von einer Sprache, in der Autor*innen schrei­ben, in eine andere. Diese Bedeutung wird hier ausgeklammert; vgl. Dieter Lamping: »Linguistische Metamorphosen« (Anm. 8), S. 528.
  • 64. Till Dembeck: »Sprachwechsel/Sprachmischung«. In: Ders. u. Rolf Parr (Hg.): Literatur und Mehrsprachigkeit. Ein Handbuch. Tübingen 2017, S. 125–167, hier S. 126.
  • 65. Vgl. Kleinert: »Il problema identitario nell’Alto Adige« (Anm. 14), S. 70.
  • 66. Vgl. Cornejo: »Dialogizität und kreativer Umgang mit der (Fremd)Sprache« (Anm. 52), S. 351.
  • 67. Laura Mautone: »Zeitenwende«. In: Südtiroler AutorInnen (Hg.): Zeitenwende. Südtiroler Autoren/­-innen schreiben zur Zeitenwende 1999/2000. Bruneck 1999, S. 55–56, hier S. 55.
  • 68. Vgl. Aage Hansen-Löve: »Kunst/Spiele. Einiges zum literarischen Ludismus«. In: Dirk Kretzschmar u. a. (Hg.): Spiel und Ernst: Formen – Poetiken – Zuschreibungen. Zum Gedenken an Erika Greber. Würzburg 2014, S. 243–270, hier S. 252.
  • 69. Sturm-Trigonakis: Global Playing in der Literatur (Anm. 3), S. 124.
  • 70. Roberto Cavosi: »Quesito«. In: Marco Aliprandini u. Sepp Mall (Hg.): Frei Haus. Piccolo album della poesia di queste parti. Brixen 2004, S. 29.
  • 71. Vgl. Sturm-Trigonakis: Global Playing in der Literatur (Anm. 3), S. 125.
  • 72. Vgl. Sturm-Trigonakis: Global Playing in der Literatur (Anm. 3), S. 126; Helmich: Ästhetik der Mehrsprachigkeit (Anm. 1), S. 30.
  • 73. Margit von Elzenbaum: »Nazarenerin«. In: Alfred Gruber (Hg.): 20 Jahre Kreis Südtiroler Autoren. 9.–23. September 1995. Katalog zur Ausstellung. Meran 1995, S. 36.
  • 74. Sturm-Trigonakis: Global Playing in der Literatur (Anm. 3), S. 112.
  • 75. Rut Bernardi: »L ladin tl 2.030 - L ladin tl 2.050«. In: Südtiroler AutorInnen: Zeitenwende (Anm. 68), S. 14.
  • 76. Vgl. Mühlmeyer-Mentzel: »Das Datenkonzept von ATLAS.ti« (Anm. 5), S. 4.
  • 77. Vgl. Eva Müller-Zettelmann: Lyrik und Metalyrik. (Anm.17); sowie Marion Gymnich u. Eva Müller-Zettelmann: »Metalyrik. Gattungsspezifische Besonderheiten, Formenspektrum und zentrale Funktionen«. In: Janine Hauthal u. a. (Hg.): Metaisierung in Literatur und anderen Medien. Theoretische Grundlagen, Historische Perspektiven, Metagattungen, Funktionen. Berlin 2007, S. 65–91.
  • 78. Müller-Zettelmann: Lyrik und Metalyrik (Anm. 17), S. 172.
  • 79. Marion Gymnich u. Eva Müller-Zettelmann: »Metalyrik « (Anm. 77), S. 87.
  • 80. Marco Aliprandini, Rut Bernardi u. Stefan Waldner: di(e)verse. Trento 2000, S. 86.

    Übersetzung (E.U.): »a ich komme dich zur üblichen Zeit abholen ... / b ich finde keine Lyrik wenn ich mich um mich drehe / ce ich hätte neue / leichte Worte finden wollen / de aber die Kurzsichtigkeit hatte Rückenwind / e und so versuche ich Gedanken zu ordnen«.

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