
Textpraxis # 6
In der aktuellen Ausgabe befasst sich Barbara Mariacher mit Elfriede Jelineks poetologischem Konzept, Falk Bornmüller untersucht den erkenntnistheoretischen Gehalt von Literatur anhand von Shakespeares Hamlet und Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre, und Klaus-Michael Bogdal erarbeitet die Leistung ›weicher‹ Theorien für die Geisteswissenschaften. In der Rubrik ›Debatte‹ analysieren Klaus Oidtmann und Paul Stadelhofer, ausgehend von Jürgen Gunias Artikel in Textpraxis # 4, den betriebswirtschaftlichen und philosophischen Gebrauch der Kompetenz.
Editorial
Textpraxis reflektiert die Rolle der Literaturwissenschaft, indem sowohl ihr sozialkritisches als auch politisches Potential in den Blick genommen wird. Die facettenreichen Perspektiven, mit denen die aktuellen Beiträge der Ausgabe # 6 den Stellenwert der Philologien vermessen, zeugen erneut von diesem Ansatz: Hierzu zählt eine epistemologische Beschäftigung mit Goethes »Wilhelm Meisters Lehrjahre« ebenso wie die Frage nach Elfriede Jelineks poetologischem Konzept. Der hier von Klaus-Michael Bogdal erstmals publizierte Vortragstext über das Potential ›weicher‹ Theorien in der Literaturwissenschaft deutet ebenso auf das Bemühen, Literaturwissenschaft in andere gesellschaftliche Diskurse zu verankern, wie die Replik auf Jürgen Gunias Beitrag aus Textpraxis # 4 den Kompetenzbegriff weiterdiskutiert. Textpraxis hat es sich zur Aufgabe gemacht, jener kulturellen Breitenrelevanz der Literaturwissenschaft nachzuspüren, um hierbei die aktuelle Forschungsdiskussion durch Querverweise zwischen dem Literarischen und Sozialen, zwischen Theater und Erkenntnistheorie sowie zwischen Text und Wirtschaft zu bereichern.
Während das Textpraxis-Netzwerk immer weiter wächst, suchen wir nach immer neuen Wegen, um den Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf der ganzen Welt einfacher und transparenter zu gestalten. Eine Maßnahme ist es, die Auffindbarkeit unserer Beiträge zu erhöhen. Eine Google-Suche mit dem Suchbegriff »Raabe, Moderne, Diskurs« führt beispielsweise direkt zu Natalie Mosers Textpraxis-Artikel, der in der ersten Ausgabe 2010 erschienen ist. Bereits publizierte Beiträge sind außerdem in den Katalogen von »WorldCat« und dem »Directory of Open Access Journals« (DOAJ) zu finden. Bald schon werden die Textpraxis-Artikel zudem über die BDSL- und MLA-Kataloge recherchierbar sein.
Im Sinne von Open Access ist es das Ziel der Textpraxis-Redaktion, den Dialog zwischen Textproduzenten und Textrezipienten zu erhöhen, weswegen sowohl eine Kommentarfunktion den Texten anheimgestellt ist, als auch die Möglichkeit besteht, mit ausführlichen Antwortartikeln auf die in Textpraxis publizierten Thesen zu reagieren. In der aktuellen Ausgabe hat insbesondere der Beitrag von Klaus Oidtmann und Paul Stadelhofer dieses Prinzip genutzt und die Diskussion mit eigenen Perspektiven fortgesetzt. Eine Partizipation an Textpraxis ist auf vielfältige und dahingehend stets bereichernde Weise möglich.
Ein abschließender Dank gilt Fabian Pommerenke für seinen engagierten Einsatz als erster Praktikant bei Textpraxis.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
Ihre Textpraxis-Redaktion
Impressum
Textpraxis #6 (1.2013) ist erschienen am 1. Mai 2013.
Redaktion und Herausgabe:
Seth Berk
Dominic Büker
Pegah Byroum-Wand
Nina Gawe
Gesche Gerdes
Japhet Johnstone
Innokentij Kreknin
Christoph Pflaumbaum
Fabian Pommerenke
Matthias Schaffrick
Kerstin Wilhelms
Beratung und Gutachten:
Dr. Jeanine Tuschling (Klassik Stiftung Weimar)
Sebastian Meixner, M.A. (Tübingen)
Titelbild: Christian Schmitt
ISSN 2191-8236