
Textpraxis # 5
Es geht voran! So könnte das Motto der fünften Ausgabe lauten, in der drei neue Beiträge vornehmlich aus der Gegenwartsliteratur ganz neue Themen- und Theoriefelder in Textpraxis betreten: Dirk Schulz (Köln) widmet sich Fragen der Gender- und Queer-Theorie, womit Textpraxis den ersten Artikel aus der Anglistik verzeichnen kann. Minu Hedayati-Aliabadi (Dortmund) untersucht die bislang weniger bekannten lyrisch-künstlerischen Collagenarbeiten der Nobelpreisträgerin Herta Müller. Schließlich wird mit dem Interview, das Maria Aparecida Barbosa (Santa Catarina) mit der Schriftstellerin und Theatermacherin Theresia Walser führt, erstmals die Möglichkeit ausgeschöpft, innerhalb der Praxissäule andere Textformate zu erproben.
Editorial
Es geht voran! Die Entwicklung zeigt, dass neue Elemente und Perspektiven von Textpraxis erschlossen werden, wobei diese Ausgabe insbesondere die gesellschaftlichen Bezüge von Literatur betont, indem nämlich Frauen in den Fokus rücken und virulente Fragen nach Geschlecht, Gender und Identität diskutiert werden. Mit der nunmehr fünften Ausgabe von Textpraxis zeigt sich indes auch, wie sehr die Debatten innerhalb dieses Forums von internationalen Beiträgen, Kooperationen und Perspektiven geprägt werden. Auffälligster Beweis für diese Entwicklung ist die stetig wachsende Anzahl von Autorinnen und Autoren sowie Gutachterinnen und Gutachtern aus dem Ausland. Gerade in der Vielfalt dieser Beiträge bildet sich die Breite an methodischen, theoretischen und thematischen Schwerpunkten in den unterschiedlichen Philologien ab, der Textpraxis mit jeder Ausgabe neu Rechnung zu tragen versucht. Wir haben diesen Umstand zum Anlass genommen, erstmals das Editorial auch in einer englischsprachigen Version zu veröffentlichen, womit ein erster Schritt zu einer künftig anvisierten Mehrsprachigkeit von Textpraxis gelegt sein soll.
Das Motto der Entwicklung wird auch anhand der Redaktion sichtbar, die von einer stetigen Veränderung gekennzeichnet ist. Da Textpraxis ein Projekt von Promovierenden der Graduate School Practices of Literature ist und folglich immer wieder bereichernde Impulse durch neue Kommilitoninnen und Kommilitonen versammeln kann, freuen wir uns sehr, dass Seth Berk, Dominic Büker und Pegah Byroum-Wand als neue Redaktionsmitglieder an der aktuellen Ausgabe maßgeblich mit beteiligt sind.
Dennoch wird Textpraxis und die hier abgebildete wissenschaftliche Diskussion vor allem von anderen Akteuren geprägt, nämlich von den Autorinnen und Autoren sowie den Leserinnen und Lesern. Sie sind fortwährend eingeladen und ermuntert, die Thesen und Argumente mit Kommentaren und Repliken zu ergänzen, zu kritisieren und zu revidieren. Dieser Dialog soll auch in der sechsten Ausgabe von Textpraxis fortgesetzt werden, die am 1. Mai 2013 erscheinen wird. Grundlage für diesen Austausch bietet die vorliegende Ausgabe mit ihren Thesen und Erörterungen reichlich, zu deren Lektüre wir einladen!
Ihre Textpraxis-Redaktion
Impressum
Textpraxis #5 (2.2012) ist erschienen am 1. November 2012.
Redaktion und Herausgabe:
Seth Berk
Dominic Büker
Pegah Byroum-Wand
Nina Gawe
Gesche Gerdes
Japhet Johnstone
Innokentij Kreknin
Christoph Pflaumbaum
Matthias Schaffrick
Kerstin Wilhelms
Beratung und Gutachten:
Dr. Yvonne Ivory (Columbia, SC)
Dr. Monica Moyrer (Scranton, PA)
Titelbild: Seth Berk
ISSN 2191-8236